Elon Musk kriegt schlechtes Zeugnis als Chef

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Letzten Sommer gab es die erste Massenentlassung bei Tesla, Anfang Jahr die zweite. Dafür gibt es ein schlechtes Zeugnis von Ex-Angestellten.

Tesla-Chef Elon Musk ist nicht bei allen Mitarbeitern beliebt.
Tesla Chef Elon Musk gerät schon wieder ins Visier der US-Börsenaufsicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb eines halben Jahres hat Tesla über 6000 Mitarbeiter auf die Strasse gestellt.
  • Auf einem Bewertungsportal wird Tesla als Arbeitgeber kritisiert.

Tesla hat letztes Jahr für viele Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Auch 2019 hat für viele Angestellte des Konzerns schlecht begonnen.

Zu Jahresbeginn hat Elon Musk sieben Prozent der Belegschaft entlassen. Das sind rund 3000 Mitarbeiter. Wehren können sie sich kaum, in den USA gilt ein lascher Kündigungsschutz. Und Gewerkschaften sind in den Tesla-Fabriken sowieso nicht willkommen.

Ein Blick auf das Bewertungs-Portal Glassdoor zeigt: Die Stimmung in den Tesla-Hallen ist gedrückt. Auf der Plattform können Mitarbeiter anonym ihren Arbeitgeber bewerten. Tesla kommt aktuell auf 3,4 von 5 Punkten.

Buhmann GM steht besser da

Zum Vergleich: Google hat einen Schnitt von 4,5 Punkten, Uber kommt auf 4,3 Punkte. Auch im Vergleich zu anderen Autohersteller schneidet Tesla schlechter ab. Porsche kommt auf 4,5 Punkte, Ford auf 3,9 Punkte. Und General Motors, wo auch zuletzt ein massiver Stellenabbau angekündigt wurde, ist mit 3,7 Punkten immer noch vor Tesla.

Fakt ist: Wer bei Glassdoor eine Bewertung schreiben will, muss keinen Nachweis über die Anstellung liefern. Allerdings geben 2500 Bewertungen durchaus ein breites Bild ab. Diese hat die «Welt» nun ausgewertet.

Mitarbeiter schreiben von chaotischen Zuständen: «Es brach das Herz zu sehen, wie eine ganze Klasse neuer Angestellter erst das Einstellungstraining beendete, dann für acht Tage Teil der Firma war und dann kurzerhand gekündigt wurde – da fehlt jede Planung.»

«Elon verbreitet Angst»

Ein ehemaliger Manager schreibt: «Elon führt, indem er Angst verbreitet. Er ist unvorhersehbar. Er glaubt, dass er es besser weiss als jeder andere, also traut sich niemand, ihm die Wahrheit zu sagen. Deswegen ist er von impotenten Mitarbeitern umgeben, die ihm niemals sagen, dass er falsch liegt.»

Und ein Filialleiter schreibt: «Als Trainer habe ich Manager darauf hingewiesen, dass sie vorgeschriebene Pausenzeiten nicht einhalten und neue Mitarbeiter vergraulen.»

Tesla soll durch den jüngsten Stellenabbau rentabler werden um Fahrzeug-Preise senken zu können. Bereits vergangenen Sommer hat der Konzern über 3000 Mitarbeitern gekündigt. Gleichzeitig wurde das Personal um 30 Prozent aufgestockt.

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