Coronavirus: Schweizer hängen weiterhin am Bargeld
Münzen und Scheine sind gefährliche Virenfänger. Bargeld scheint deshalb gerade in der Corona-Krise in Verruf zu geraten. Nicht aber in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Bargeld schürt aktuell die Angst vor einer möglichen Übertragung des Coronavirus.
- Trotzdem sind Münzen und Scheine hierzulande weiterhin hoch im Kurs.
Geld geht durch viele Hände – auch durch jene von infizierten Menschen. Kein Wunder also, wird aktuell vom Gebrauch von Bargeld abgeraten. Doch halten sich Konsumenten auch an die Sicherheitsvorkehrung?
Professoren der Universität St. Gallen haben Umsatzstatistiken von bargeldlosen Zahlungen und Bargeldbezügen ausgewertet. Das Ergebnis: Erschreckend. Noch immer machen Barabhebungen 52 Prozent des täglichen Transaktionswertes aus. Das sind lediglich zwei Prozent weniger als vor der «ausserordentlichen Lage».
Ebenfalls erstaunlich ist die Entwicklung im Bereich der bargeldlosen Transaktionen. Dort brach der Wert in den letzten drei Wochen um satte 32 Prozent ein. Konkret: Vor dem Lockdown lag der Transaktionswert bei rund 227 Millionen Franken, heute nur noch bei 155 Millionen.
Kontaktlos bezahlen geht jetzt bis 80 Franken
Eine Entwicklung, die zur Eindämmung des Coronavirus nicht sonderlich hilfreich ist. Mastercard, Visa, Postfinance und American Express erhöhen deshalb ihre Limite für kontaktloses Zahlen «bis auf Weiteres» von 40 auf 80 Franken. Die Erhöhung gilt sowohl für Kredit- und Debitkarten als auch für Prepaidkarten.
Eine Massnahme, die das Zahlungsverhalten durchaus verändern könnte. Denn künftig sind Kunden in der Lage, auch grössere Beträge zu bezahlen, ohne dafür ein Bezahlterminal anzufassen – oder eben auf Bargeld zurückzugreifen zu müssen.