Deutsche Bundesbank sieht Streit in Italien als gefahrlos für Euro
Momentan geht in Italien das Gerücht um, dass das Land die Währungsunion verlassen will. Luigi Di Maio dementiert dies und bezeichnet es als Panikmache.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Streit über Italiens Schuldenpolitik wird den Euro nicht gefährden.
- Zumindest wird das laut Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann der Fall sein.
Der Streit über Italiens Schuldenpolitik wird nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann den Euro nicht gefährden. Am Ende werde die Kirche im Dorf bleiben, sagte Beermann heute Montag in Frankfurt (D). Extrem-Szenarien seien nicht wahrscheinlich.
Vize-Ministerpräsident Luigi Di Maio hatte am Sonntag in einem Interview des Senders Canale 5 gesagt, Italien wolle die Euro-Zone nicht verlassen. Es bestehe keine Gefahr und keine Absicht, weil die Bevölkerung bei der jüngsten Wahl nicht darum gebeten habe. Gerüchte über einen Euro-Austritt des Landes seien Panikmache seitens der Opposition. Laut einer Umfrage der Zeitung «Corriere della Sera» wollen 61 Prozent der Italiener in der Währungsunion bleiben.
Die neue Regierung in Rom aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechter Lega plant für 2019 mit einer deutlich höheren Neuverschuldung als von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt und ist damit auf Konfrontationskurs mit der EU-Kommission. Die Finanzmärkte sind deswegen beunruhigt und befürchten eine neue Schuldenkrise.