EU genehmigt Milliarden-Staatshilfen für Air France
Die EU-Kommission hat wegen der Corona-Krise staatliche Milliardenhilfen Frankreichs für die Fluggesellschaft Air France genehmigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Brüssel sieht andernfalls Bankrottgefahr - Lob für Klimaauflagen.
Das Paket im Umfang von sieben Milliarden Euro gebe der Airline Finanzmittel, die für die Bewältigung der Folgen der Pandemie dringend benötigt würden, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Montag. Sie lobte, dass die französische Regierung die Fluggesellschaft dabei verpflichte, bestimmte Umweltziele einzuhalten.
Air France verfügt über 300 Flugzeuge und mehr als 41.000 Mitarbeiter. Durch die Corona-Pandemie sind die Passagierzahlen wie auch sonst in der Branche massiv eingebrochen.
Die Hilfen Frankreichs bestehen aus staatlichen Garantien für vier Milliarden Euro Bankkredite sowie einem Darlehen von drei Milliarden Euro, das direkt von der Regierung kommt. Im Gegenzug muss Air France bestimmte Rentabilitätsziele erfüllen und den CO2-Ausstoss senken.
Die Hilfen seien notwendig und verhältnismässig und entsprächen den EU-Vorgaben für die Beseitigung «einer beträchtlichen Störung im französischen Wirtschaftsleben», erklärte die Kommission. Ohne staatliche Unterstützung bestehe die Gefahr, dass Air France wegen des Geschäftseinbruchs infolge der Corona-Krise bankrott gehe. «Dies würde der französischen Wirtschaft wahrscheinlich schweren Schaden zufügen.»
Die EU-Kommission hatte Mitte März die Vorgaben für Staatsbeihilfen wegen der Corona-Pandemie deutlich gelockert. Seitdem hat die Behörde alle wegen der Krise beantragten Massnahmen aus den Mitgliedstaaten genehmigt.
Air France ist Teil der französisch-niederländischen Gruppe Air-France-KLM, an der der französische und der niederländische Staat jeweils mit 14 Prozent beteiligt sind. Die Niederlande wollen ihrerseits die Fluggesellschaft KLM mit zwei bis vier Milliarden Euro wegen der Corona-Krise unterstützen.