Ex-Banker verklagt Credit Suisse auf 90 Millionen Franken
Ein ehemaliger Angestellter zerrt die Credit Suisse in London vor Gericht. Der Manager verlangt 90 Millionen Franken wegen Lohnausfall.
Das Wichtigste in Kürze
- Weil er keine Arbeit findet, verklagt eine Ex-Banker die Credit Suisse.
- Der Mann wurde 2015 in Rumänien verurteilt.
- Die Credit Suisse empfiehlt dem Gericht, die Klage abzulehnen.
Die Credit Suisse hat Ärger mit einem früheren Angestellten. Vadim Benyatov hat die Grossbank auf 90 Millionen Franken verklagt.
Er war während der Nuller-Jahre für das Zürcher Unternehmen in Osteuropa tätig. 2006 wurde er in Rumänien verhaftet, als er für die Credit Suisse an Privatisierungs-Deals von Staatsunternehmen arbeitete.
Der Vorwurf: Industriespionage. Er wurde ins Gefängnis gesteckt, später in Bukarest unter Hausarrest gestellt.
Benyatov findet keinen Job
Neun Jahre wurde vor Gericht gestritten, 2015 wurde Benyatov von Rumäniens oberstem Gericht für schuldig gesprochen. Die CS hatte ihn darauf entlassen. Seine Gefängnisstrafe trat er nicht an, er flüchtete stattdessen nach Los Angeles.
Dort passt es ihm nicht. «Ich finde keine Arbeit», erklärte Benyatov vor Gericht in London. Wie «Bloomberg» berichtet, darf er nicht mal als Uber-Fahrer arbeiten.
Grund: Der jahrelange Gerichtsfall und seine Verurteilung sind öffentlich bekannt. Eine Google-Abfrage, schon weiss jeder Bescheid.
Er verklagt darum das Schweizer Geldhaus. Sein Argument: Die Credit Suisse habe ihm während des Gerichtsfalls keinen rechtlichen Beistand zur Verfügung gestellt. Die Millionen-Forderung rechtfertigt er mit Lohnausfällen.
Credit Suisse wehrt sich
Dagegen wehrt sich die Grossbank. Sie habe dem Manager Lohn bezahlt, während er in Bukarest im Gefängnis sass. Auch sei sie für seine Anwaltskosten aufgekommen. Der gefallene Banker sagte vor Gericht wiederum, dass die CS dies nur getan habe, damit er zugunsten der Grossbank aussage.
Die Credit Suisse empfiehlt dem Gericht, die Klage abzulehnen. Benyatovs Forderungen seien ohne Grundlage.