Credit Suisse

Credit Suisse: Ex-Kaderfrau muss 100'000 Franken Busse bezahlen

Mia Fasser
Mia Fasser

Zürich,

Die Ex-Kaderfrau der Credit Suisse, Lara Warner, wird wegen Verdacht auf Geldwäscherei zu einer Geldstrafe von 100'000 Franken verurteilt.

Lara Warner Credit Suisse
Lara Warner wird vom Finanzdepartement zu einer Geldstrafe von 100'000 Franken verurteilt. - Facebook / Credit Suisse

Das Wichtigste in Kürze

  • Lara J. Warner wird wegen Verdacht auf Geldwäscherei zu einer Busse verurteilt.
  • Sie soll bei der Mosambik-Affäre korrupte Transaktionen verschwiegen haben.
  • Die ehemalige Top-Managerin will keine Verantwortung für den Skandal übernehmen.

Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) hat die ehemalige Top-Managerin der Credit Suisse, Lara J. Warner, zu einer Geldstrafe von 100'000 Franken verurteilt.

Die US-Amerikanerin war ab 2015 die Hauptverantwortliche für die Einhaltung von Compliance-Regeln bei der Bank. Sie sollte sicherstellen, dass Geldwäscherei verhindert wird.

Doch genau diese Regeln wurden von der Credit Suisse während der Mosambik-Affäre schwer missachtet.

Verdächtige Transaktionen

Die CS und die russische Bank VTB haben ab 2013 etwa zwei Milliarden Dollar an das ostafrikanische Land Mosambik vermittelt. Anstatt in Infrastrukturprojekte zu fliessen, verschwand jedoch ein Grossteil dieses Geldes spurlos.

Trotz Warnungen innerhalb der Bank und «anhaltend negativen Medienberichten» über mögliche Korruption flossen grosse Summen über Konten der Credit Suisse.

Darunter eine fast 8 Millionen US-Dollar schweren Zahlung vom mosambikanischen Finanzministerium an das Unternehmen Palomar.

Mosambik-Affäre wurde unter den Teppich gekehrt

Obwohl es Hinweise auf Geldwäsche gab, meldete die Credit Suisse diese nicht sofort. Dies zeigt eine Recherche von SRF. Erst im Jahr 2019, als das US-Justizministerium ein Strafverfahren in der Mosambik-Affäre einleitete, wurde der Verdacht gemeldet.

Das Finanzdepartement hat nun Lara J. Warner für dieses Versäumnis zur Verantwortung gezogen. Ihr war der Fall Mosambik und die 8-Millionen-Dollar-Transaktion bekannt. Laut EFD wusste sie von einem begründeten Verdacht.

Warner zeigt keine Reue

Das Departement wirft Warner vor, ihre Rolle herunterzuspielen und keine Verantwortung für die Tat zu übernehmen.

Es wird auch ein Interessenskonflikt sowohl bei ihr als auch bei der Credit Suisse angesprochen. Beide hätten aufgrund verschiedener Kundenbeziehungen ein Interesse daran gehabt, den Geldwäscheverdacht nicht zu melden.

Hast du den Mosambik-Skandal damals mitbekommen?

Trotz der Strafe zeigt Warner keine Reue oder Einsicht. Ihre Anwälte haben angekündigt, dass sie gegen die Entscheidung des EFD Berufung beim Bundesstrafgericht einlegen wird.

Sie behauptet, dass die Entscheidung, keinen Geldwäschebericht zu erstatten, nicht von ihr getroffen wurde.

Credit Suisse Skandale noch nicht abgeschlossen

Warner arbeitet seit 2021 nicht mehr für die Credit Suisse und lebt heute in den USA.

Sie steht auch im Mittelpunkt anderer Skandale der Credit Suisse, wie dem «Greensill-Debakel». Dies wird derzeit noch rechtlich aufgearbeitet.

Der Kreditskandal hat Mosambik nachhaltig erschüttert. Internationale Geldgeber haben sich zurückgezogen. Das ohnehin arme Land ist in noch schlechtere finanzielle Verhältnisse gerutscht und politisch instabil geworden.

Die Untersuchungen zur Mosambik-Affäre sind noch nicht abgeschlossen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt weiterhin in dieser Angelegenheit, wie sie auf Anfrage von SRF Investigativ bestätigt hat.

Kommentare

User #1826 (nicht angemeldet)

Für sie bestimmt nur so viel wie ein Trinkgeld. Für einen "Normalo" viel Geld. LOL.

User #4847 (nicht angemeldet)

Reisserischer Titel, nur leider falsch. Die Dame wird die 100'000.- selbstredend NICHT bezahlen, denn mit der Ankündigung der Berufung ist das Thema für lange Zeit erst einmal vom Tisch.

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