Greenpeace lobt Credit Suisse für Stopp von Kohle-Finanzierung

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Grossbritannien,

Die Credit Suisse will keine Kohlekraftwerke mehr finanzieren. Dafür gibt es Lob von Greenpeace. Doch die Massnahme genüge nicht.

Kohle Credit Suisse
Kohlekraftwerke verlieren an Unterstützung. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Credit Suisse will den Bau neuer Kohlekraftwerke nicht mehr finanzieren.
  • Greenpeace sieht in dem Entschluss einen guten Schritt.


Es ist eine klare Ansage: «Die Bank hat beschlossen, keine Art von Finanzierung mehr zu leisten, die zur Entwicklung neuer Kohlekraftwerke dient.» Dies teilt die Credit Suisse am Mittwoch am Investoren-Tag in London mit.

Der Entscheid betreffe auch Finanzierungen, deren «grösster Teil» für die Entwicklung solcher Werke bestimmt sei. Man sei sich der «Verantwortung im Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels bewusst», heisst es bei der Grossbank.

tidjane thiam
Tidjane Thiam, ehemaliger Chef der Credit Suisse. - keystone

Die Finanzbranche steht wegen Investitionen in fossile Energie immer wieder im Visier von Umweltschützern. Bei Greenpeace reagiert man positiv auf die Ankündigung. «Diese Ankündigung ist auf jeden Fall ein guter Schritt und ein wichtiges Signal für die Kohleindustrie», sagt Sprecherin Asti Roesle.

Die grosse Frage sei nun jedoch, ob es sich dabei lediglich um Projektfinanzierung handelt. «Oder ob auch Kreditgeschäfte und Underwriting für Firmen betroffen sind.»

Engagement der Credit Suisse reicht nicht

Für Greenpeace ist allerdings klar, dass das Engagement «bei weitem» nicht reicht, um die Klimakrise zu bewältigen. «Credit Suisse sollte sich zur Erreichung des 1.5-Grad-Ziels verpflichten und klare Pläne vorlegen, um ihre Finanzströme in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu bringen.»

Braunkohle
Braunkohle ist eine dreckige Art, um Energie zu gewinnen. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Banken aus aller Welt investieren in fossile Energie. Investieren jetzt statt der Credit Suisse andere Geldhäuser in Kohle? Roesle sieht hier kurzfristig ein Risiko.

Doch der Ausstieg aus fossiler Energie sei ein globaler Trend. «Wer jetzt schrittweise aussteigt, hat längerfristig gesehen einen Vorteil und kann sich in der fossilfreien Zukunft besser positionieren.»

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