Geschäft in Schweizer Ferienregionen brummt nach Corona-Abflauen

Nach dem Abflauen der Corona-Krise verzeichnen viele Schweizer Berggebiete für die Sommermonate höhere Buchungen als im vergangenen Jahr.

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Keystone SDA / Laura Zimmermann - Wegen des Coronavirus ist in diesem Jahr kaum ein asiatischer Tourist in Luzern anzutreffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Berggebiete werden in diesem Sommer fast überrannt.
  • Graubünden und das Berner Oberland verzeichnen zum Beispiel mehr Buchungen als im Vorjahr.

Die grossen Schweizer Berggebiete werden nach dem Abflauen der Corona-Krise in Europa in diesem Sommer von Feriengästen fast überrannt. Viele haben für die Sommermonate höhere Buchungen als im vergangenen Jahr.

Wanderferien sind dieses Jahr sehr beliebt. - Keystone

«Wir haben für den gesamten Sommer ein Nachfrageplus von 27 Prozent», sagte Luzi Bürkli von der Organisation Graubünden Ferien. Beim Gasthaus Krone in La Punt im Engadin glühe seit Mitte Juni das Telefon, sagte Sonja Martin, die das Drei-Sterne-Haus mit ihrem Mann Andreas führt, im SRF. «Wir hatten noch nie zu dieser Zeit so gut gebuchte Hotelzimmer wie in diesem Augenblick.»

Auch im Berner Oberland und Wallis geht es bergauf

Auch die Region Adelboden, Lenk, Kandersteg im Berner Oberland hat für Juli und August ein Plus an Buchungen im Vergleich zum Vorjahr. «Wir sind mit dem aktuellen Buchungsstand zufrieden», sagte Silvia Nüesch, Sprecherin von Adelboden-Lenk-Kandersteg Tourismus.

Der Oeschinensee oberhalb von Kandersteg BE ist besonders kühl. - Keystone

Im Kanton Wallis ist die Lage ebenfalls vielversprechend, etwa in den Regionen Saas-Fee und Aletsch. «Im Monat Juni war die Belegung besser als im gleichen Monat in den vergangenen Jahren», sagte Mathias Fleischmann von der Vermarktungsorganisation Wallis Promotion.

Ausblick auf Saas-Fee aus einer Gondel der Alpin Express der Bergbahnen Saas-Fee auf dem Weg zur Zwischenstation Morenia. - Keystone

Die Regionen profitieren von einem Plus an Schweizer Gästen, die wegen der Corona-Krise nicht ins Ausland fahren. «Die Destinationen, die immer schon viele Schweizer Gäste hatten, haben in diesem Jahr noch mehr», sagte Fleischmann.

«Wir profitieren vom Schweizer Gäste-Bonus», sagte Bürkli. Graubünden hat ohnehin den höchsten Anteil Schweizer Gäste, fast 60 Prozent. Der Anteil der ausländischen Besucher sei nach ersten Eindrücken auf 20 bis 25 Prozent zurückgegangen. «Die meisten kommen aus Deutschland und den Benelux-Staaten», sagte er.

Städten läuft es weniger gut

Weniger gut läuft es für Städte. Luzern lebt im Sommer sonst viel von Gästen des jetzt abgesagten Festivals klassischer Musik und von vielen Gruppenreisen aus Asien. Der Besitzer des Fünf-Sterne-Hotels Schweizerhof in Luzern, Patrick Hauser, hat normalerweise 80 Prozent ausländische Gäste. In diesem Jahr versucht er, Besucher mit intimen Hauskonzerten anzuziehen.

Die Stadt Luzern. (Symbolbild) - keystone

Das Haus habe Reserven gebildet und könne mit Kurzarbeit bis 2022 durchhalten. Auch Interlaken zieht im Sommer neben Schweizern viele asiatische Reisegruppen an. Man werde bei den Logiernächten kaum an Rekordjahre wie 2018 oder 2019 anknüpfen, hiess es. Die Buchungen aus Deutschland seien aber gestiegen.