Inflation im Euroraum steigt im September wieder über zwei Prozent

Die Verbraucherpreise legten im September in Europa durchschnittlich um 2,1 Prozent zum Vorjahresmonat zu.

Zahlreiche Euro-Banknoten liegen übereinander. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Statistikamt Eurostat gab heute Mittwoch gestiegene Verbraucherpreise bekannt.
  • Dies gibt der Europäischen Zentralbank Rückenwind für eine straffere Geldpolitik.

Anziehende Energiepreise lassen die Inflation im Euro-Raum leicht über die Zielmarke der EZB steigen. Die Verbraucherpreise legten im September durchschnittlich um 2,1 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat heute Mittwoch mitteilte. Damit wurde eine vorangegangene Schätzung bestätigt. Im August hatten die Lebenshaltungskosten um 2,0 Prozent zugenommen. Die Daten geben der Europäischen Zentralbank Rückenwind auf ihrem Kurs zu einer allmählich strafferen Geldpolitik.

Die EZB peilt eine Teuerung von knapp zwei Prozent an – den für sie optimalen Wert für die Wirtschaft. Da sich der konjunkturelle Aufschwung inzwischen gefestigt hat, will sie Ende Dezember ihre billionenschweren Anleihenkäufe auslaufen lassen. Diese waren in den vergangenen Jahren ihr wichtigstes Kriseninstrument. Die Leitzinsen sollen aber noch bis «mindestens über den Sommer 2019» hinaus auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent bleiben.

Re-Investitionen der Gelder

Laut EZB-Chefvolkswirt Peter Praet sind nach dem Ende der Käufe der Zinsausblick und die Re-Investitionen der Gelder aus fällig werdenden Anleihen wirksame geldpolitische Instrumente, um weiter für Preisauftrieb zu sorgen, wie er heute Mittwoch laut Redetext in Madrid sagte.

Energie verteuerte sich im September um 9,5 Prozent. Die Preise für unverarbeitete Lebensmittel wie etwa Gemüse und Obst erhöhten sich um 3,2 Prozent. Dagegen kosteten Dienstleistungen lediglich 1,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist.