Ohne Emirates-Deal steht A380-Programm vor dem Aus

Airbus-Manager John Leahy sieht schwarz: Sollte die Fluggesellschaft Emirates keine neuen Bestellungen aufgeben, bedeute dies das Ende für den Passagierjet A380.

Der Passagierjet A380 könnte schon bald Geschichte sein. - Keystone

Ohne eine neue Bestellung der Golf-Airline Emirates steht der weltgrösste Passagierjet A380 nach Angaben von Airbus-Verkaufschef John Leahy vor dem Aus. «Ganz ehrlich: Wenn wir keinen Deal mit Emirates aushandeln können, gibt es glaube ich keine andere Wahl, als das Programm zu beenden», sagte Leahy am Montag in einer Telefonkonferenz. Emirates sei derzeit wahrscheinlich die einzige Airline im Markt, die für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren mindestens sechs Flugzeuge jährlich abnehmen könne. «Aber ich bin zuversichtlich, dass wir einen Deal mit Emirates aushandeln, und andere (Airlines) können dann noch Flugzeuge hinzufügen.»

Die A380 ist seit Jahren das Sorgenkind von Airbus, bei den Bestellungen herrscht Flaute. Der Flugzeugbauer fährt deshalb bereits die Produktion zurück und hofft, so die Durststrecke zu überstehen, bis das Interesse an dem Grossraumflieger wieder anzieht. Grosskundin Emirates hat mit 142 Jets fast die Hälfte aller jemals georderten A380 bestellt. Auf der Luftfahrtmesse in Dubai war im November eigentlich ein neuer Grossauftrag für A380-Jets erwartet worden, dies hatte die Airline aber dann platzen lassen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Airbus-Manager fürchtet, dass ohne den Emirates-Deal das A380-Programm vor dem Aus steht.
  • Emirates sei derzeit wahrscheinlich die einzige Airline im Markt, die regelmässig mehrere Flugzeuge abnehmen könne.