Starke Zahlen, zögerliche Anleger: NVIDIA-Aktie unter Beschuss

Obwohl NVIDIA hervorragende Quartalszahlen präsentierte, werfen Verzögerungen in der Produktionslinie Zweifel auf. Die Aktie büsst an Wert ein.

Aktie: NVIDIA übertrifft Prognosen, enttäuscht aber mit Produktionsverzögerung. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/RITCHIE B. TONGO

Im Scheinwerferlicht der Spitzensaison für Unternehmensbilanzen der letzten Woche stand NVIDIA, der renommierte Entwickler von künstlicher Intelligenz und Chipdesign. Trotz beachtlicher Resultate konnte der Technologieriese die Investoren jedoch nicht überzeugen.

Zwar übertraf NVIDIA die Prognosen hinsichtlich Umsatz und Gewinn deutlich, doch der Ausblick des Technologiekonzerns enttäuschte die Aktionäre. Das Portal «Finanzen.net» berichtet über die Aktie und NVIDIA.

Quartalszahlen in Rekordhöhe

Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 meldete NVIDIA einen Umsatzanstieg von 122 Prozent auf über 30 Milliarden US-Dollar, gegenüber 13,5 Milliarden US-Dollar (11,51 Milliarden Franken) im Vorjahr. Auch beim Gewinn der Aktie konnte NVIDIA deutlich zulegen. Von 6,2 Milliarden US-Dollar (5,29 Milliarden Franken) im Vorjahr auf fast 16,6 Milliarden US-Dollar (14,16 Milliarden Franken).

Nvidia zeigt sich mit Quartalszahlen in Rekordhöhe. - Andrej Sokolow/dpa

Gleichwohl reagierte die Wall Street skeptisch und liess den Aktienkurs von NVIDIA um 6,38 Prozent auf 117,59 US-Dollar (100,27 Franken) sinken.

Aktie: Unsicherheit wird bestraft

In der Anlegerschaft herrschten ungeachtet des wirtschaftlichen Wachstums Sorgen über das neue Produktionsverfahren für das Hochleistungs-Ki-System «Blackwell». Hauptsächlich schlugen unbeantwortete Fragen zu Buche und führten zu einer Stimmung der Unsicherheit.

Die Serienproduktion von Blackwell wurde um ein Quartal verschoben und ist nun für das vierte Quartal projektiert.

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Neue Strategie in Aussicht

NVIDIA-CFO Colette Kress begründete den Verzug mit dem Ziel, die Produktionsausbeute des Chips zu optimieren. Dabei seien Anpassungen an der so genannten «Maske» vorgenommen worden, mit der die Chipstrukturen auf Halbleiterplatten aufgetragen werden.

«Die Änderung ist abgeschlossen, es waren keine funktionalen Veränderungen notwendig», erklärte NVIDIA-CEO Jensen Huang gegenüber «MarketWatch» während einer Telefonkonferenz.

Trotz der Verzögerungen bleibt Huang optimistisch, dass der Verkauf von Blackwell-Produkten im vierten Quartal milliardenschwere Erlöse generieren kann. Allerdings lässt Huang offen, ob diese Anpassungen Auswirkungen auf den ursprünglichen Produktionsplan haben werden.

Ausblick offen

Die Erwartungen der Anleger an NVIDIA bleiben hoch, entsprechend kritisch bewerten sie Verzögerungen in der Produktion und unbeantwortete Fragen. Nach den Rekordergebnissen des zweiten Quartals und den beunruhigenden Nachrichten von einer verzögerten Produktion, warten die Investoren nun gespannt auf die weiteren Entwicklungen rund um das «Blackwell»-Projekt.

NVIDIA: Der Gigant der Grafikprozessoren

NVIDIA zählt zu den führenden Entwicklern von Grafikchips für Computer und Spielkonsolen. Die Nvidia Corporation sitzt in Santa Clara in Kalifornien. Die Produkte finden ihren Einsatz in einer Vielzahl von Geräten, seien es Personal Computer, Server oder Spielkonsolen.