Thomas Jordan hält erneute Erhöhung der Leitzinsen für denkbar

Laut SNB-Chef Thomas Jordan gebe es Hinweise, dass die aktuelle Geldpolitik nicht »straff genug« sei. Die Schweizer Leitzinsen dürften somit weiter steigen.

SNB-Chef Thomas Jordan wird, wie Anfang März angekündigt, per Ende September 2024 abtreten. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins in dieser Woche auf 1,75 Prozent erhöht.
  • Laut Thomas Jordan sind weitere Anhebungen denkbar.
  • Die aktuelle Geldpolitik hält der SNB-Chef für «nicht straff genug».

Die Leitzinsen in der Schweiz dürften noch weiter steigen. Wenn man die aktuellen Inflationsprognosen der Nationalbank genau interpretiere, sehe man, dass «die Geldpolitik möglicherweise noch nicht straff genug» sei. Dies erklärte SNB-Chef Thomas Jordan.

Die Erhöhung vom letzten Dienstag reiche «sehr wahrscheinlich noch nicht ganz», so Jordan in der SRF-»Samstagsrundschau«. Der Leitzins von 1,75 Prozent sei historisch gesehen immer noch tief. Das Ziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sei es, die Inflation «im Bereich der Preisstabilität dauerhaft zu verankern».

Weitere Instrumente im Kampf gegen die Inflation

Zur Bekämpfung der Inflation stehe ihnen aber nicht nur das Zinsinstrument zur Verfügung: Die SNB habe in den letzten Jahren den Franken nominal aufwerten lassen und dazu Devisen verkauft. Das habe die Schweiz vor der importierten Inflation geschützt.

Zur Kritik des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes sagte Thomas Jordan, man müsse sich immer überlegen, was die Alternativen zur Zinserhöhung wäre: Dann würde Teuerung weiter ansteigen und man müsste später noch mehr straffen.