Neues Kulturhaus Zollikon öffnet 2026 seine Türen
Wie die Gemeinde Zollikon meldet, wird 2026 das Kulturhaus Zollikon in der Villa Meier-Severini eröffnet, das Kunst, Kultur und Geschichte miteinander vereint.
Bereits 2020 erteilte der Gemeinderat der damaligen Kulturkommission (heute Fachbeirat Kultur) den Auftrag, ein neues Kulturförderkonzept zu erarbeiten, das die Ausstellungstätigkeit im Ortsmuseum, die Villa Meier-Severini sowie die Förderung junger Künstler mit Bezug zu Zollikon miteinander verbindet.
Daraus entstand die Vision eines «Kulturhaus Zollikon». 2022 wurde aus der Vision dann ein konkreter Auftrag an den Fachbeirat Kultur: die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes.
Dieses Konzept liegt nun vor und hat dem Gemeinderat eine Entscheidungsgrundlage im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung, Nutzung, Ausstattung und Finanzierung des Betriebs geboten.
Die Evaluation der momentanen Nutzungssituation der Villa Meier-Severini und der Ausgangslage im Ortsmuseum zeigt auf, dass eine Bündelung der kulturellen Aktivitäten in Zollikon zukunftsweisend ist und durch ein gemeinsames «Kulturhaus Zollikon» erreicht werden kann.
Kulturhaus soll zum lebendigen Zentrum der Gemeinschaft werden
«Mit dem Kulturhaus soll ein Ort der Ortsgeschichte, Kultur und Kunst mit Strahlkraft über Zollikon hinaus entstehen», freut sich Gemeindepräsident Sascha Ullmann, «ein Ort der Zusammenkunft von Geschichte und Gegenwart, der die kulturelle Identität Zollikons stärkt und Zollikon Dorf und Zollikerberg anspricht und verbindet.»
Lokale Ressourcen werden dafür eingebunden, gepflegt und weiterentwickelt. Auf diese Weise soll ein «vernetztes Kulturhaus» etabliert werden.
«Das Kulturhaus Zollikon soll dabei keineswegs mit bestehenden kulturellen Angeboten und Orten in der Gemeinde konkurrieren», erklärt Bruno Heller, Leiter Ortsmuseum, «sondern vielmehr die Zusammenarbeit stärken.»
So diene auch der Gemeindesaal wie bisher als wichtiger Ort zur Förderung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Zollikon.
Ein vielfältiges Kulturprogramm wird angestrebt
«Wechselnde Partnerschaften sollen das Kulturhaus abwechselnd bespielen – dadurch entstehen Räume für Formate, die junge Kulturschaffende, Nachbarschaften, Vereine und Familien in Zollikon einladen und einbinden.»
Ziel sei es, das «Kulturhaus Zollikon» im ersten Quartal 2026 mit einem ansprechenden Programm zu eröffnen.
Das Ortsmuseum zieht ins Kulturhaus Zollikon
Das Ortsmuseum in der Oberdorfstrasse wechselt mittelfristig seinen Standort und wird mit dem «Kulturhaus Zollikon» vereint.
Das Angebot des Ortsmuseums bleibt erhalten und wird durch Formate wie die «Jahresausstellung» oder den «Netzwerkraum» weitergeführt und gestärkt.
Lokalgeschichtliche Themen und Fragestellungen sind somit fester Bestandteil des Jahresprogramms.
«Die ortsgeschichtliche Sammlung, die Fotothek und die Zolliker Kunstsammlung fliessen in das Jahresprogramm des ‹Kulturhaus Zollikon› ein», sagt Bruno Heller.
Zollikon plant Umbenennung des Ortsmuseums
Die Bezeichnung «Ortsmuseum» werde aufgegeben, da sie den gesamten Betrieb nicht ausreichend repräsentiere.
Was längerfristig mit der Liegenschaft in der Oberdorfstrasse passiert, wird nun konkretisiert.
Die Liegenschaftenabteilung der Gemeinde Zollikon übernimmt die Planung für die weitere Verwendung, naheliegend ist eine Umnutzung zu Wohnzwecken.
Gemeindebetrieb mit langfristiger Trägerschaftsübernahme geplant
Betrieben wird das neue «Kulturhaus Zollikon» vorerst von der Gemeinde Zollikon selbst.
Nach dem Betriebsstart und der Erfahrungskapitalisierung sollen der Betrieb nach Ablauf von drei Jahren von einem Trägerverein übernommen und die Betriebskosten mittels Leistungsvereinbarung von der Gemeinde finanziert werden.
Die Organisationsstruktur des Trägervereins bietet die Möglichkeit, in einem grösseren Mass Stiftungserträge zu beantragen.
Betriebs- und Investitionskosten im Überblick
Bei den direkten Betriebskosten wird davon ausgegangen, dass sich diese gegenüber den bisherigen Aufwendungen von rund 200'000 Franken auf 290'000 Franken erhöhen werden.
Die Erhöhung ist hauptsächlich auf höhere Personalkosten für eine befristete Betriebsassistenz-Stelle und einen höheren Stundenaufwand für die Öffnungszeiten sowie zusätzliche Aufwände für einen externen Reinigungs- und Hausdienst zurückzuführen.
Zudem muss zusätzlich mit einmaligen Investitionen von rund 100'000 Franken gerechnet werden, die vor allem für die Betriebseinrichtung, das Mobiliar und Veranstaltungsequipment eingesetzt werden.
Die Liegenschaft erfordert dringende Sanierungsmassnahmen
Unabhängig von einem künftigen Betrieb des «Kulturhaus Zollikon» fallen bei der Liegenschaft dringende Sanierungsmassnahmen in der Höhe von 450'000 Franken an, die bereits projektiert und umgesetzt werden.
Weiter werden für eine öffentliche Nutzung ein barrierefreier Zugang ins Erdgeschoss sowie ein barrierefreies WC notwendig.
Diese Kosten belaufen sich auf schätzungsweise 200'000 Franken.