Laura Spring (Grüne LU): «Wir brauchen gesunde Nahrung für alle»
Die Grünen Luzern nominieren Laura Spring für den National- und Ständerat. Sie will sich insbesondere für eine zukunftsfähige Landwirtschaft engagieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Laura Spring kandidiert für die Grünen Luzern für den National- und Ständerat.
- Als Agraringenieurin liegt ihr eine zukunftsfähige Landwirtschaft am Herzen.
- Sie will eine progressivere Alternative zum aktuellen Ständerat bieten.
Die Grüne Kantonsrätin Laura Spring will für den Kanton Luzern in den National- und Ständerat. Sie ist zuversichtlich, für die Grünen einen zweiten Sitz erobern zu können. Nau.ch hat sich mit ihr über ihre Kandidatur ausgetauscht.
Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?
Laura Spring: Die Politik muss Verantwortung übernehmen für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und für eine solidarische und diskriminierungsfreie Gesellschaft. Besonders setze ich mich für ein ressourcenschonendes Ernährungssystem ein und für eine klimafreundliche Wirtschaft. Die Schweiz überschreitet mehrere planetare Grenzen mehrfach – insbesondere beim Klimawandel und beim Biodiversitätsverlust.
Geschlossene Ressourcenkreisläufe würden hier helfen, darum setze ich mich für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft ein. Dazu braucht es auch eine familienfreundliche Politik, ich setze mich für Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Die unbezahlte Care-Arbeit ist in den Sozialversicherungen schlecht abgesichert, obwohl sie ein unentbehrlicher Stützpfeiler unserer Gesellschaft ist.
Nau.ch: Sie setzen sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Oft werden Vorschläge der Grünen, welche stärkere Vorschriften für die Landwirtschaft fordern, gerade von Landwirtschaftsbetrieben verworfen. Wie lautet Ihr Vorschlag, um Betriebe für Ihre Anliegen gewinnen zu können?
Spring: Mein Engagement wird von vielen Landwirtinnen und Landwirten geschätzt, darum empfiehlt mich auch der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband zur Wahl. Viele Landwirtschaftsbetriebe werden heute mit vielen Zielkonflikten und wirtschaftlichem Druck allein gelassen.
Dabei spüren die Landwirtinnen und Landwirte bereits jetzt die Auswirkungen der Klimakrise. Beim Wasserhaushalt zeigen sich die Auswirkungen der Klimaerhitzung besonders deutlich: Extremwetterereignisse wie Trockenperioden und Starkniederschläge führen vermehrt zu hohen Risiken für die Landwirtschaft.
Wir brauchen gesunde Nahrung für alle, produziert in einer Weise, die Umwelt und Tierwohl respektiert und allen einen fairen Lohn ermöglicht.
Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?
Spring: Die Aufwände für meine Ständeratskandidatur wird aus dem Gesamtwahlbudget der Grünen Luzern von insgesamt 125'000 Franken finanziert. Dazu gehören unter anderem der Druck von Plakaten, Inseraten, Videos, Flyer, Online-Werbung oder die Wahlzeitung für meine Ständeratskandidatur. Ich bestreite meine Kandidatur dabei fast ausschliesslich gemeinsam mit unserem Nationalrat Michael Töngi, eine finanzielle Abgrenzung für meine Ständeratskandidatur ist also nicht vorgesehen.
Persönlich gebe ich zudem 800 Franken für meine Kandidatur aus und investiere vor allem auch viele zeitliche Ressourcen, daher habe ich mein Arbeitspensum etwas reduziert, mein Partner sowie die Grosseltern engagieren sich stark in der Kinderbetreuung.
Umfrage
Werden die Grünen ihre Sitze im Nationalrat verteidigen können?
Nau.ch: Sie kandidieren sowohl für den Ständerat als auch für den Nationalrat. Weshalb haben Sie sich zur «Doppelkandidatur» entschieden?
Spring: Ich kandidiere für den Ständerat, weil der aktuelle Ständerat rückwärtsgewandt politisiert. Es braucht für unsere Zukunft einen progressiveren Ständerat und da biete ich der Luzerner Bevölkerung eine echte Alternative. Für eine menschen- und umweltfreundliche Schweiz.
Mit meiner Kandidatur für den Nationalrat beabsichtige ich weitere Wählerinnen und Wähler für die Grüne Liste zu begeistern. Dadurch kann ich nicht nur die Wiederwahl von Michael Töngi unterstützen, sondern auch die Chancen für einen zweiten Grünen Sitz im Nationalrat erhöhen.
Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern und Wählerinnen sonst noch mitteilen?
Spring: Für die Schweiz braucht es wieder einen Ständerat mit Weitsicht. Einen Ständerat, der sich für die Familien, für die Rentnerinnen und Rentner, und das Klima einsetzt. Der aktuelle Ständerat hat den vollen Teuerungsausgleich der AHV verhindert. Die hohen Krankenkassenprämien und steigenden Mietzinsen belasten viele Familien.
Der Ständerat politisiert mit seinen Entscheiden an der Lebensrealität einer Mehrheit der Bevölkerung vorbei. Die Mieten und Nebenkosten explodieren und es wird immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Da biete ich der Luzerner Bevölkerung eine echte Alternative: nämlich vollen Einsatz für eine menschen- und umweltfreundliche Gesellschaft.
Zur Person: Laura Spring (39) ist Luzerner Kantonsrätin für die Grünen. Als Agraringenieurin und Geschäftsführerin «Vision Landwirtschaft» engagiert sie sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Sie tritt bei den Nationalrats- und Ständeratswahlen 2023 an.