Ein Hauch von Erdgeschichte in Einsiedeln
Mit einer Sonderabteilung über Ammoniten startet das Diorama in Einsiedeln in die Sommersaison. Nach der Coronapandemie erhofft man sich dadurch mehr Gäste.
Die Coronapandemie hat seit Mitte März in praktisch allen Lebenssituationen ihre Spuren hinterlassen. Davon besonders betroffen war auch die Vielzahl der Museen im Kanton Schwyz, welche bis Anfang Mai keine Gäste begrüssen konnten. Eines davon ist das Diorama Einsiedeln, welches vor allem für seine grosse Weihnachtskrippendarstellung berühmt ist.
Mineraliensammlung als geheimes Highlight
Dabei hat das Museum mehr zu bieten, als es mancher Einheimischer zu vermuten vermag. «Viele kennen uns wegen der Darstellung der Weihnachtsgeschichte, welche wirklich einzigartig ist», sagt Geschäftsführerin Jutta Caduff. Mit über 400 handgeschnitzten Figuren auf 80 Quadratmetern gilt sie als eine der umfangreichsten Sammlungen überhaupt.
Der grosse Schatz des Museums schlummert für Caduff allerdings im Untergeschoss. «Die Mineraliensammlung von Doktor Adelrich Eberle ist mit ihren 1'200 Exemplaren ein grosses Highlight für mich», sagt sie. Nach über 40 Sammeljahren fand die Sammlung 1998 ins Diorama, wo sie bis 2012 von Eberle selbst betreut wurde.
Mittlerweile obliegt diese Aufgabe Geschäftsführerin Caduff, welche dieser mit grosser Freude nachgeht. «Für mich ist die Sammlung sehr interessant, weil sie einen Teil unserer Erdgeschichte abbildet und wichtige Einblicke bietet», sagt sie. Die Sammlung sei auch bei Schulen sehr beliebt und werde regelmässig besucht.
Sonderschau Ammoniten
Seit letzter Woche kann im kleinen Museum eine weitere Besonderheit besichtigt werden. «Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Luzern eine kleine Sonderschau zu den Ammoniten zusammengestellt», sagt Caduff. Die Idee dazu sei ihr aus persönlichem Interesse gekommen. «Ich war immer sehr fasziniert von diesen ausgestorbenen Lebewesen, die uns heute vieles über unsere Erde erzählen können.»
Insgesamt sind über zehn verschiedene Ammonitenexponate ausgestellt, die angeschaut, aber auch angefasst werden können. Ergänzt wird die Abteilung durch Informationsplakate und -katalogen zu den ausgestorbenen Kopffüsser. Die Abteilung kann bis Ende Jahr noch besucht werden.
Hoffnung auf ein gutes Halbjahr
Caduff hofft, dass die Sonderabteilung in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr Besucher ins Diorama bringt. «Die Coronapandemie hat uns natürlich auch zugesetzt und viele Einnahmen blieben aus», sagt sie. Seit Anfang Mai hat das Museum zwar wieder geöffnet, die Ausfälle liessen sich allerdings nicht mehr aufholen.
«Wir hoffen nun, dass der Weihnachtsmarkt im Dezember stattfinden kann», sagt Caduff. Knapp die Hälfte der Einnahmen würden während des zehntägigen Markts im Herzen von Einsiedeln erwirtschaftet.