Zürcher Elefantenbulle Umesh leidet an gefährlichem Herpes-Virus
Der zweijährige Elefantenbulle Umesh des Zürcher Zoos ist schwer an einem Herpes-Virus erkrankt. Ob er die Krankheit überlebt, ist ungewiss.
Umesh befindet sich in intensiver tierärztlicher Behandlung, wie der Zoo am Montag mitteilte. Der Zustand des Tiers sei kritisch. Die meisten Elefanten, sowohl im Zoo als auch in der Natur, sind Träger des so genannten Elephant Endotheliotropic Herpes Virus (EEHV).
Gefährlich ist dieses vor allem für Jungtiere, weil nicht alle von ihnen über genügend Antikörper verfügen. Die Elefanten im Zoo Zürich werden regelmässig auf das Virus getestet. Am Donnerstag, 27. Juni 2022, wurde festgestellt, dass Umesh Träger des Virus ist. Eine weitergehende Untersuchung habe gezeigt, dass eine sofortige Therapie nötig sei.
Virus ist oftmals Todesursache
Wenn das Virus ausbricht, löst es die EEHV Hemorrhagic Disease aus, eine Krankheit, die zu inneren Blutungen und Organversagen führen kann. Diese kann innert Stunden oder Tagen zum Tod führen.
Bis zu zwei Drittel aller Todesfälle von jungen Asiatischen Elefanten in europäischen und asiatischen Zoos sind auf EEHV zurückzuführen. Am anfälligsten sind die Tiere dann, wenn der Schutz der durch die Mutter erhaltenen Antikörper nachlässt, die Jungtiere aber noch keine eigenen bilden konnten.
Auch im Zoo Zürich sind bereits Elefanten an dem Herpes-Virus gestorben. Bei den Bullen Xian (1999) und Aishu (2003) konnte das Virus als Todesursache ausgemacht werden.