Der Bachelor auf ZVV Plakaten verspottet
Er hat noch kein Wort gesagt und wird schon zum Gespött: Der Zürcher Verkehrsbund macht sich lustig über den Bachelor.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich hängen seit neuestem Plakate, die den Bachelor verspotten.
- Auf dem Plakat steht: «Das versteht jeder, sogar der Bachelor».
Er träumt von der grossen Liebe am TV. Doch das echte Leben hat für Clive Bucher (26, 1,92 Meter, Finanzberater) gerade nichts mit Romantik zu tun. Auf Zürcher Plakatwänden wird der neue 3+-Bachelor verspottet - und das vom Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Dieser wirbt für sein neues Check-in-Ticket mit den Worten: «So einfach, dass sogar der Bachelor es versteht.»
Der Sender 3+ wusste nichts von der Aktion. «Offensichtlich will man hier einerseits von der Popularität des TV-Formats profitieren, andererseits durch eine kleine Provokation Öffentlichkeit erzeugen», heisst es auf Anfrage von Nau. Die Message des Plakats solle wohl sein, dass die ZVV eine einfach bedienbare App entwickelt haben will. So einfach, dass sie jedermann - auch ein Bachelor - bedienen kann, mutmasst man bei 3+. Und kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: «Ob ein Interface für einen Nutzer praktikabel und einfach nutzbar ist, hat wenig mit der Intelligenz des Nutzers zu tun denn mit der des Entwicklers.»
Ex-Bachelor nervt sich
Ex-Bacheor Janosch Nietlispach kann über das Plakat nur den Kopf schütteln. «So ein Angriff ist unnötig. Sie sollen sich lieber um ihre eigenen Probleme wie Verspätungen kümmern.»
Der ZVV erklärt, man habe die Aktion gar nicht böse gemeint. Mediensprecher Stefan Kaufmann sagt gegenüber Nau, der «Bachelor»-Spruch sei «mit einem Augenzwinkern» zu verstehen und soll die Botschaft «humorvoll unterstreichen, indem gewisse gängige Klischees aufgenommen werden.» Der Bachelor werde «als zu grossen Teilen inszenierte Reality-TV-Kunstfigur angesprochen, deren Intellekt in der Sendung jeweils als eher ambivalent präsentiert wird.»