Bereits rund 4000 Kunden nutzen Check-In-Tickets des ZVV aktiv
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Das System der Check-In-Tickets funktioniert simpel: Die Passagiere checken sich vor der Fahrt mittels Fingerwisch auf ihrem Smartphone ein und nach dem Aussteigen wieder aus.
Abgerechnet wird am Folgetag um 5 Uhr. Bis dann kalkuliert die App bei mehreren Fahrten am gleichen Tag die beste Billett-Option - die Kunden sind immer mit einem gültigen Ticket zum richtigen Preis unterwegs.
Diese Art des Ticketkaufs wird von den ÖV-Benutzern offenbar geschätzt: Der Anteil der Check-In-Tickets am gesamten Absatz der ZVV-Ticket-App betrage bereits rund 10 Prozent, teilte der ZVV am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. «Wir verzeichnen rund 4000 aktive Kunden, welche diese Funktion regelmässig nutzen.«
Entsprechend freut sich der Verkehrsverbund über die «starke Nutzung": Sie zeige, dass einerseits ein Bedürfnis auf dem Markt bestehe und dass andererseits das Produkt den Kundenanforderungen bereits in diesem Stadium des Markttests sehr gut entspreche.
Der Markttest dauert bis circa Mitte 2019 und ist mit dem schweizweiten Programm «ÖV-Ticket 2020» der ÖV-Branche abgestimmt. Die Erkenntnisse fliessen in die Entwicklung der national geltenden Standards für das automatische Ticketing ein.
Der ZVV greift dabei auf die bestehende Lösung «lezzgo» der BLS AG zurück. Nachdem sich der ZVV in einer ersten Phase auf sein Verbundsgebiet fokussierte, sind seit Mitte Mai mit der App auch Reisen in der gesamten Schweiz möglich.
Schwierigkeiten in Tiefbahnhöfen
Der ZVV, der mit der Bilanz nach den ersten drei Monaten sehr zufrieden ist, kann dank Kunden-Rückmeldungen die Funktion verbessern und verfeinern. Die Meldungen der Kunden seien dabei grundsätzlich sehr positiv und wohlwollend.
Genannt werden aber auch Schwierigkeiten beim Check-in oder Check-out in Tiefbahnhöfen - ein Thema, das bereits im Vorfeld bekannt war. Momentan können die Vorgänge laut ZVV manuell durch das Kundencenter vorgenommen werden. Und natürlich würden Lösungen für die Verbesserung der Erreichbarkeit in diesen unterirdischen Bahnhöfen gesucht.
Ein weiteres Problem sind Schwarzfahrer, die dank Check-In-Tickets eine neue Form von Missbrauch erhalten: Sie können sich nach einer Kontrolle zu früh auschecken und weiterfahren.
Dieses Thema wird zentral im Programm «ÖV-Ticket 2020» bearbeitet. Aktuell würden verschiedene Ansätze geprüft und teilweise auch bereits pilotmässig getestet. Genauere Informationen will ch-direct als Anlaufstelle für «ÖV-Ticket 2020» jedoch nicht machen - um Schwarzfahrer nicht vorzuwarnen.
Bis zum Ende des Markttests soll nun das bestehende System laut ZVV «wasserdicht» für die offizielle Inbetriebnahme gemacht werden. Kleinere Optimierungen sind dabei möglich - grössere kundenrelevante Entwicklungsschritte sind hingegen nicht vorgesehen.
-Mitteilung der SDA (mis)