Wiener Tatort kriegt im SRF keine Untertitel
Der Frust beim Ösi-«Tatort» sass am Sonntagabend tief. Jetzt erklärt SRF: Trotz Dialekt will man keine Untertitel machen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Im Wiener «Tatort: Glück allein» war am Sonntag viel Dialekt zu hören.
- Der Frust bei Nicht-Ösis sitzt tief, viele verstanden kein Wort.
- Nun erklärt SRF, warum man den Ösi-«Tatort» nicht untertitelt.
«Super Dialekt. Kannste auch gleich ohne Ton gucken», «eine Zumutung». Krimi-Fans wetterten am Sonntagabend gegen den Ösi-«Tatort». Die Ausgabe aus Wien wurde dank einem Tiroler Spitzenpolitiker für manch einen fast unverständlich.
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— @howo1.bsky.social (@howo1) June 2, 2019
Viele forderten darum Untertitel. Doch SRF hält nichts von der Idee. «Wir haben bisher noch nie über eine Untertitelung der ORF Tatorte nachgedacht», sagt Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion.
Die Schweizer seien sich unterschiedliche Dialekte schliesslich gewohnt.

Dass Zuschauer beim Ösi-«Tatort» auf Twitter sogar Glücksrad spielten und Buchstaben erraten wollten, habe nichts mit dem Dialekt zu tun.
Schweizer «Tatort» muss synchronisiert werden
Fitze: «Die Problematik der Verständlichkeit ist gemäss unseren Erfahrungen häufig weniger dem Dialekt geschuldet als der Akustik. Zum Teil werden die Dialoge der Schauspieler in der Tonmischung zugunsten der atmosphärischen Geräusche etwas zu leise. Auf dieser Ebene versuchen wir immer die Verständlichkeit als wichtigstes Kriterium durchzusetzen.»
Erstaunlich: Der Schweizer «Tatort» muss für die deutschsprachigen Zuschauer synchronisiert werden. Nur ein Schweizerdeutscher Touch bleibt drin, damit der lokale Charakter nicht verloren geht.

SRF betont, dass die Episode «Glück allein» Anklang fand. Mit 360'000 Zuschauern erreichte man einen Marktanteil von 28,7 Prozent.
«Unser Publikum scheint den Film sehr gemocht zu haben. Die regionalen Sprachfärbungen sind ein wesentliches Merkmal der Tatortreihe und Teil der Erfolgsgeschichte dieses Formats.»