Carolin Kebekus kritisiert Social-Media-Druck auf Mütter

DPA
DPA

Deutschland,

Früher verglichen sich junge Mütter nur mit ein paar Freundinnen – heute ist die über Social Media transportierte Familien-Idylle der Massstab. Carolin Kebekus fühlt sich dadurch unter Druck gesetzt.

Carolin Kebekus
Carolin Kebekus fühlt sich durch Social Media unter Druck gesetzt (Archivbild). - dpa

Carolin Kebekus fühlt sich als Mutter in den sozialen Medien unter Druck gesetzt. «Was ich wirklich schlimm finde, ist ja dieser Druck auf Mütter, möglichst perfekt zu sein», sagte die Komikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Gerade Instagram gibt einem als Mutter ständig das Gefühl, zu versagen.» Kebekus hat selbst ein einjähriges Kind.

Den ständigen Vergleich mit anderen habe es vor 20 Jahren so noch nicht gegeben, weil man sich damals nur mit Frauen aus dem Freundeskreis ausgetauscht habe, so die 44-Jährige. «Heute gaukelt uns Instagram die allgemeingültige vollkommene Familien-Idylle vor, mit der wir uns ständig messen wollen. Das ist ein Spiel, bei dem es nur Verliererinnen gibt.»

Ein riesiger Markt mit verschiedenen Themen

Auf Instagram sei mittlerweile ein riesiger Markt mit verschiedenen Themen entstanden, «bei denen Mütter hart abliefern müssen, zum Beispiel bei Erziehung und Ernährung». Persönlich fühle sie sich auch beim Thema Förderung besonders unter Druck gesetzt: «Da heisst es: Wenn du das alles nicht machst, dann wird dein Kind leider sehr dumm, denn du hast es nicht zum richtigen Zeitpunkt gefördert, und darum bist du schuld, wenn es nicht hochbegabt wird.»

Das alles nerve sie enorm, so die Künstlerin. «Früher war das anders, schliesslich ist aus meiner Generation ja auch etwas geworden – und haben unsere Eltern sich um eine altersgerechte Förderung unserer Synapsen gekümmert? Haben die extra Einschlafbegleitung mit uns gemacht? Nein, die haben uns auf Partys mitgenommen und gesagt: ‹Hier, schlaf doch schon mal vor und mach es dir auf diesen drei Barhockern gemütlich. Und steck dir nicht mehr als zwei Erdnussflips in die Nase.›»

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3018 (nicht angemeldet)

Ich kann mit der Kebekus zwar sonst nichts anfagen, aber hier hat sie unbedingt Recht. Die (a)sozalen Medien haben den Druck - auch - auf Mütter noch einmal erhöht. Allerdings gab es früher schon ähnliches, wenn auch nicht so weit verbreitet. Auf dern Punkt gebracht z.B. in dem Buch von 1991: "Zum Teufel mit der Superfrau" von Michèle Fitoussi.

User #2016 (nicht angemeldet)

Sie gefällt mir!

Weiterlesen

Thomas Gottschalk Carolin Kebekus
14 Interaktionen
Schmählied
D
Strände & Co.

MEHR IN PEOPLE

Bushido
1 Interaktionen
Doku-Serie
bigna
10 Interaktionen
Fieser Fake

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Uber
Für US-Markt
Peter Tschentscher
1 Interaktionen
Kaum Veränderungen
Robert Habeck
1 Interaktionen
Krise
russland
2 Interaktionen
DHL-Pakete in Flammen