Nimmt Till Lindemann hier Abschied von Rammstein?
Für Till Lindemann scheint ein Wandel bevorzustehen. Mit einem Gedicht lässt er erahnen, dass er Rammstein verlassen könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Till Lindemann könnte sich bald von Rammstein trennen.
- In einem Gedicht schreibt er darüber, zu neuen Ufern aufbrechen zu wollen.
- In den letzten Zeilen verabschiedet er sich von seinen Fans.
Rammstein hat seine fünfjährige Tournee beendet. 135 Konzerte lieferte die Band bis Ende Juli.
Auf Instagram heisst es: «Diese Stadiontour ist am Ende angelangt. Rammstein ist es nicht. Der Weg geht weiter – AUF WIEDERSEHEN!!!»
«Jegliches hat seine Zeit» – Das Ende von Rammstein?
Doch Sänger Till Lindemann (61) scheint seine Zukunft anders zu sehen. Über seinen persönlichen Instagram-Kanal veröffentlichte er am Mittwoch ein Gedicht, das auf einen Karrierewechsel des Musikers schliessen lässt.
Mit dem Stück «Jegliches hat seine Zeit» lässt er seine Fans womöglich in sein Innerstes blicken.
«Nichts kann mich vom Gehen halten / die Vergangenheit wirft Falten», heisst es darin. Till Lindemann spricht davon, dass nichts mehr geht, er «Hut und Mantel greifen» und «weg vom Alten» wolle.
«Beschmiert mit Schuld, verblasst in Sühne / brauch neue Farben, neue Bühnen» lassen auf die Vorwürfe im vergangenen Jahr schliessen: Mehrere Frauen beschuldigten Lindemann, sie ohne ihre Zustimmung zu sexuellen Handlungen gedrängt zu haben.
Wie unter anderem die «Bild» schreibt, sollen die Vorwürfe den Bandleader tief getroffen haben.
Die Staatsanwaltschaft Vilnius hatte bereits im Juni 2023 festgestellt, dass keine «objektiven Tatsachenbeweise» zur vermeintlichen Tat vorlägen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte lediglich wegen Anzeigen Dritter, «nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen», schrieb «Deutschlandfunk Kultur». Demnach gaben lediglich Personen Anzeigen auf, die sich auf die Medienberichterstattung stützten.
Radikale Proteste – «Leben in Scherben»
Dennoch war es länderübergreifend zu mehreren Protestkundgebungen gekommen, bei denen Beteiligte das Ende von Till Lindemanns Auftritten gefordert hatten. Teils radikale Schilder richteten sich gegen die Band und den Bandleader.
Die nächsten im Gedicht gewählten Worte des Sängers sind daher nicht überraschend: «Wort und Stimmung unterkühlt / noch nie so einsam mich gefühlt / liegt das Leben erst in Scherben / weiter weiter ins Verderben», schreibt er.
Zumindest für sich selbst scheint Lindemann dennoch die Hoffnung auf einen Neuanfang zu sehen. Asche sei «der beste Boden», um daraus neu aufzusteigen. Er verneige sich voller Dank, heisst es zum Abschluss.
Seine letzten Worte zeigen ein wehmütiges Ende: «So fällt es gar nicht leicht zu gehen / die Zeit mit Euch war wirklich schön.»