Bundespräsidentin Keller-Sutter würdigt verstorbenen Papst
Bundespräsidentin Keller-Sutter hat den Papst nach seinem Tod für seine «menschliche Wärme» gewürdigt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche starb heute Montag.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst ist heute Montag mit 88 Jahren gestorben.
- Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter würdigt ihn als grossen spirituellen Führer.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Er sei ein «grosser spiritueller Führer» gewesen, schrieb sie auf X.
Seine «menschliche Wärme» habe nicht nur Katholiken Trost gespendet, schrieb Keller-Sutter kurz nach Bekanntwerden des Tods des Papstes am Montag auf der Plattform X.
Sein Vermächtnis werde bleiben, schrieb sie weiter und postete dazu ein lachendes Bild des Papstes in Schwarz-Weiss.
Präsidentin der Reformierten lobt zugängliche Art des Papstes
Der verstorbene Papst Franziskus hat aus Sicht der Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) seiner Kirche ein freundliches Gesicht gegeben. Rita Famos würdigte am Montag insbesondere den Einsatz des Papstes für Umwelt und soziale Gerechtigkeit.
Franziskus' Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und für soziale Gerechtigkeit sowie seine klare Position zu Fragen von Migration und Armut hätten das Bild der katholischen Kirche in den letzten Jahren stark geprägt, liess sich Famos in einer Mitteilung der EKS zitieren.
Sie hob insbesondere die zugängliche Art des Papstes hervor. Dieser sei nahe bei den Menschen gewesen.
Famos liess allerdings auch Vorbehalte anklingen. So warteten Frauen noch immer auf die Priesterweihe, und die Diskussion um die Ökumene sei weiterhin festgefahren.
Schweizer Bischof trauert um Papst
Der St. Galler Bischof Markus Büchel hat sich «tief traurig» über den Tod des Papstes am Ostermontag geäussert. Er sei traurig über den Verlust eines ganz Grossen, dem die Kleinsten am wichtigsten waren, schrieb er in einem Statement.
Er erinnere sich, als Jorge Mario Bergoglio – wie der Papst mit bürgerlichem Namen hiess – am Abend vor seiner Wahl auf die Loggia trat, einfach «Buonasera» sagte und sich als Bischof von Rom vorstellte. Dies habe die Menschen berührt.

Er würdigte, dass sich der verstorbene Papst den Armen verschrieben hatte. Dass er 2013 die Flüchtlinge in Lampedusa besuchte und damit an den Rand der Gesellschaft ging, um Zeichen zu setzen.
Der Papst sei nahbar gewesen, bescheiden und aufrichtig interessiert, so Büchel weiter. Er verspüre nach dessen Tod «tiefe Trauer».
Ebenso sei er dankbar für alle Begegnungen. Es sei ein schöner Gedanke, dass Papst Franziskus am Ostersonntag mit dem urbi et orbi die Stadt und die Welt segnen durfte.
Katholischer Frauenbund lobt verhalten Erbe von Papst Franziskus
In einem Nachruf auf Papst Franziskus hat der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) dessen Einsatz für Frauenrechte in der Kirche verhalten gelobt. Der am Ostermontag verstorbene Papst habe zwar wichtige Schritte für die Stellung der Frauen unternommen, aber keine Brücke schlagen können.
Papst Franziskus sei viel offener gewesen als sein Vorgänger, liess sich die Vizepräsidentin des SKF Katharina Jost Graf in einer Mitteilung zitieren. Aber er habe es nicht vollbracht, die Brücke zu schlagen von der gleichen Würde der Frauen zu gleichen Rechten auch in der Kirche.
Auch unter Franziskus seien Frauen in kirchlichen Führungsgremien unterrepräsentiert und von Weihämtern ausgeschlossen gewesen. Weiter habe sich der Papst trotz der Gelegenheit des synodalen Prozesses entschieden, sich der Diskussion um Frauendiakonat und Frauenpriesteramt zu entziehen.
Dennoch habe es unzählige Momente gegeben, in denen er sich für die Gleichbehandlung von Frauen aussprach. Etwa beim prägenden Moment, als 2016 Frauen in die Wirtschaftsaufsichtskommission des Vatikans ernennt wurden.
Diözese Lugano lässt Glocken zur Trauer läuten
Zur Trauer über den Tod von Papst Franziskus lässt die Diözese Lugano TI am Montagnachmittag um 13 Uhr alle Glocken läuten. Für den Abend kündigte das Bistum Lugano eine Gebetswache und eine Messe für die Seele des Papstes an.
Überdies forderte Alain de Raemy, der Apostolische Administrator der Diözese Lugano zum Gebet auf. Darin sollen die Menschen dem verstorbenen Papst gedenken, ihm danken und «ihn dem Herrn in aller Güte anvertrauen», hiess es in einer Mitteilung am Montag.
Der Papst sei ein Beispiel gewesen für echte Demut und Fürsorge für die Bedürftigsten, so de Raemy weiter. Er habe während seiner Zeit dazu ermahnt, ohne Zögern auf die Güte des Herrn zu hoffen.
Merz lobt Papst für «unermüdlichen Einsatz»
Auch der wohl künftige Kanzler Deutschlands, Friedrich Merz, hat sich bereits zum Tod von Papst Franziskus geäussert.
«Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei», schrieb er auf der Plattform X.

«Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg», erklärte Merz.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ebenfalls mit grosser Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert.
«Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus», schrieb sie auf der Plattform X.
«Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird.»
König Charles: Papst hat Leben unzähliger Menschen berührt
Auch der britische König Charles III. (76) hat mit grosser Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert.
«Seine Heiligkeit wird in Erinnerung bleiben für sein Mitgefühl, sein Bemühen um die Einheit der Kirche und seinen unermüdlichen Einsatz für gemeinsame Anliegen aller Gläubigen», sagte Charles laut Mitteilung des Palastes.

«Durch sein Wirken und seine Fürsorge für Mensch und Erde hat er das Leben unzähliger Menschen tief berührt.»
Israels Präsident: Franziskus war «Mann des tiefen Glaubens»
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat Christen in aller Welt nach dem Tod von Papst Franziskus sein Beileid ausgesprochen.
Er bekunde seine Teilnahme vor allem christlichen Gemeinden in Israel, «im Heiligen Land, zum Verlust ihres grossen geistigen Vaters», hiess es in einer Stellungnahme von Herzogs Büro.
Papst Franziskus sei «ein Mann des tiefen Glaubens und grenzenlosen Mitgefühls» gewesen.
Der Papst ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Noch gestern Sonntag zeigte er sich öffentlich vor Zehntausenden Gläubigen.
Er hatte allerdings schon länger mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.