Juso

Initiative der Juso klärt auf: Hier leben die meisten Reichen

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Schwyz,

Im Zuge der Erbschaftssteuerinitiative der Juso werden Zahlen zu den Reichen in der Schweiz öffentlich. Beispielsweise, wo die meisten von ihnen wohnen.

Juso Mirjam Hostetmann
Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Juso will mit einer Volksinitiative eine Erbschaftssteuer einführen.
  • In der Zentralschweiz sorgt die Debatte für mehr Transparenz.
  • So ist nun klar, welcher Kanton am meisten Reiche beherbergt.
  • Es ist nicht der Kanton Zug.

Die Aufregung war und ist schon lange vor der Abstimmung gross. Mit ihrer «Initiative für eine Zukunft» will die Juso eine Erbschaftssteuer einführen.

Die Gegner befürchten: Dies könnte dazu führen, dass die Schweiz für Reiche weniger attraktiv wäre. Die Folge wären demnach wegziehende Superreiche und sinkende Steuereinnahmen für den Staat.

Bist du für die Einführung einer Erbschaftssteuer?

Nun zeigen Zahlen, in welchen Kantonen und Gemeinden Superreiche besonders stark vertreten sind. Und auch, wie viele Steuereinnahmen sie bringen. Die Daten, über die die «NZZ» berichtet, stammen aus dem Jahr 2021 und umfassen Kantone und Gemeinden aus der Zentralschweiz.

Am meisten Reiche in Schwyz – Zug mit den meisten Einnahmen

Demnach gibt es im Kanton Schwyz die meisten Superreichen. Zur Erklärung: Damit sind Personen gemeint, die ein steuerbares Vermögen von über 50 Millionen Franken haben. Genau diese wären nämlich potenziell von der Erbschaftssteuer-Initiative betroffen.

2021 wohnten in Schwyz 315 Superreiche. Im Kanton Zug waren es zum damaligen Zeitpunkt 250 Personen. Dahinter folgen Luzern mit rund 150 und Nidwalden mit 100 Betroffenen.

Etwas anders ist die Reihenfolge bei den Steuereinnahmen. Zug erhält von den Reichen Vermögenssteuern von rund 80 Millionen Franken. Dazu kommen 70 Millionen Franken Einkommenssteuern. Schwyz ist mit 55,4 Millionen (Vermögen) und 53,9 Millionen (Einkommen) etwas dahinter.

Luzern kommt gesamthaft auf rund 80 Millionen Franken Einnahmen, Nidwalden auf 31,9 Millionen.

Der Kanton Nidwalden hat sogar aufgeschlüsselt, in welchen Gemeinden die meisten Superreichen wohnen. Besonders betroffen wäre demnach Hergiswil mit seinen 59 Multimillionären.

Initiative der Juso dürfte sowieso scheitern

Die Zahlen in den genannten Kantonen wurden aufgrund von Vorstössen aus dem bürgerlichen Lager offengelegt. Denn gerade dort macht man sich Sorgen, dass viele Reiche die Schweiz aufgrund der Initiative verlassen könnten. Beispielsweise drohte Unternehmer Peter Spuhler schon mit dem Wegzug.

Eine Drohung, die bei der Juso keine Wirkung zeigt. Präsidentin Mirjam Hostetmann stellte im Rahmen der Diskussion um drohende Wegzüge klar: Die Schweiz sollte sich nicht von einzelnen Personen unter Druck setzen lassen. Die Erbschaftssteuer sei eine gerechte Steuer.

Peter Spuhler
Unternehmer Peter Spuhler hält nicht viel vom Volksbegehren der Juso. - keystone

Laut Umfragen hat die Erbschaftssteuer von 50 Prozent auf Beträge ab 50 Millionen jedoch kaum Chancen.

Eine deutliche Mehrheit sprach sich zuletzt gegen die Initiative der Juso aus. Auch im Parlament hat es das Begehren schwer – mögliche Gegenvorschläge wurden ebenfalls deutlich abgelehnt.

Kommentare

brunino

Die Familienbetriebe haben in der Schweiz einen hohen Stellenwert. Sie sollen möglichst erhalten werden. Ob die Erben die besten Betriebsinhaber sind ist nicht sicher. Was haben denn die grossen Firmeninhaber geleistet. Früher als nicht alles der Staat abdeckte, habe diese für Ihre Mitarbeiterinnen Häuser gebaut. (Beispiel: Bally SO/ Jenni /GL) und ihre soziale Verantwortung wahrgenommen. Bei dem heutigen Fachleutemangel könnte das eine Lösung sein( sh V Zug). Nein man muss nicht die Steuern erhöhen, aber die Inhaber sollen sich mehr auf ihre Verantwortung beziehen.

User #2533 (nicht angemeldet)

Sorgt Euch nicht unnötig. Es wird 2027 bei den nächsten Wahlen einen sehr deutlichen Rechtsrutsch im Schweizer Parlament geben. Die Grünen werden in die politische Wüste geschickt, die GLP wird verlieren und die SVP wird mindesten 3 % Punkte zulegen.

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