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«Arena» - Juso-Präsidentin: «Spuhler würde nicht wegziehen»

Redaktion
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Zürich,

Die Juso-Initiative zur Erbschaftssteuer zeigte in der «Arena», wie gross der Graben zwischen den Linken und dem Rest des politischen Spektrums sein kann.

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Die Erbschaftssteuerinitiative der Juso fordert einen Steuersatz von 50 Prozent ab einer Summe von 50 Millionen Franken bei Nachlass und Schenkungen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der «Arena» zur Juso-Initiative zeigten sich die unterschiedlichen Weltbilder.
  • Die Linke spricht von Gerechtigkeit, der Rest warnt vor dem Untergang der Wirtschaft.
  • Auch die Drohung von Stadler-Rail-Unternehmer Peter Spuhler war ein Thema.

Im Nationalrat waren sogar eine SP-Frau und rund ein Drittel der Grünen gegen die «Initiative für eine Zukunft» der Juso. Die Forderung nach einer nationalen Erbschaftssteuer von 50 Prozent ab 50 Millionen Franken geht vielen zu weit.

Die Juso will mit ihrer Initiative Geld für die «sozial gerechte Bekämpfung der Klimakrise» bei den Reichsten eintreiben. Oder ist das alles nur Klassenkampf?

Um diese Fragen stritten sich die Gäste in der neuesten Ausgabe der SRF-«Arena».

Würdest du die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso annehmen?

Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann und Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber mussten den geforderten Systemwandel gegen GLP-Präsident Jürg Grossen und Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun verteidigen.

Initiativ-Gegner in «Arena»: «Angriff auf Familienunternehmen»

Trotz der klaren Niederlage im Nationalrat gab sich Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann in der «Arena» kämpferisch. Sie verteidigte die Initiative ihrer Partei mit Nachdruck.

Sie betonte, dass ihrer Meinung nach die Superreichen verantwortlich seien für die Klimakrise. «Es ist doch nur gerecht, dass diese Personen auch mehr bezahlen für deren Bekämpfung.»

Juso «Arena»
Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann verteidigte in der «Arena» die Juso-Initiative zur Erhöhung der Erbschaftssteuer. - Screenshot/SRF

Etwas anders sieht dies Jürg Grossen. Der GLP-Präsident plädierte in der «Arena» für technologische Innovationen und die Stärkung des Unternehmertums, anstelle neuer steuerlicher Belastungen.

Seiner Ansicht nach ist es ausserdem eine «romantische Vorstellung», dass die Steuer auf Grossunternehmen abziele. Er sprach von einem Angriff auf Familienunternehmen.

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GLP-Präsident Jürg Grossen bezeichnete die Juso-Initiative in der «Arena» als «Angriff auf Familienunternehmen». - Screenshot/SRF

Noch deutlicher wurde Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun. Sie warnte, dass über Generationen aufgebaute Unternehmen durch eine solch hohe Erbschaftssteuer in ihrer Existenz bedroht werden könnten.

Initiativ-Befürworter: «Betrifft ungefähr 2500 Personen»

Barandun, die neben ihrer Parlamentarierrolle auch Präsidentin des Gewerbeverbandes der Stadt Zürich ist, sagte weiter: «Wenn das Vermögen in einer Unternehmensaktie steckt und die Steuer bezahlt werden muss, dann muss man die Aktie verkaufen.»

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Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun warnte in der «Arena», dass über Generationen aufgebaute Unternehmen durch eine solch hohe Erbschaftssteuer in ihrer Existenz bedroht werden könnten. - Screenshot/SRF

Juso-Präsidentin Hostetmann konterte und betonte: «Wenn die Gegnerinnen und Gegner von Familienunternehmen reden, dann reden wir eigentlich von Grossunternehmen.»

Rückendeckung erhielt die Jungpolitikerin hier von Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber. Sie stellte klar, dass die Erbschaftssteuer nicht auf kleine und mittlere Unternehmen abziele.

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Die Zürcher Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber verteidigte die Juso-Initiative in der «Arena» als sozialpolitisch notwendig und betonte die Dringlichkeit der Klimakrise. - Screenshot/SRF

Es gehe um «paar wenige Personen.» Ungefähr 2500 Personen, «die einerseits einen gigantischen Energieverbrauch haben und eben auch von dieser Steuer betroffen wären.»

Prelicz-Huber verteidigte die Initiative als sozialpolitisch notwendig und betonte die Dringlichkeit der Klimakrise.

Juso-Präsidentin: «Spuhler wird nicht wegziehen»

Für Aufsehen sorgte im Zusammenhang mit der Juso-Initiative eine Debatte um Unternehmer Peter Spuhler. Im Vorfeld der Sendung wurde spekuliert, ob der Schweizer sein Vermögen ins Ausland verlagern würde, sollte die Initiative angenommen werden.

Im Sommer sagte der Stadler-Rail-Unternehmer und alt SVP-Nationalrat nämlich, dass ihn die Juso-Initiative zu einem Wegzug nach Österreich zwingen würde. Laut einem Bundes-Gutachten denken gar bis zu 80 Prozent der Betroffenen über einen Wegzug nach.

Peter Spuhler «Arena»
Stadler-Rail-Unternehmer Peter Spuhler befürchtet wegen der Juso-Erbschaftssteuerinitiative grosse Schäden für die Schweizer Wirtschaft. Er warnte im vergangenen Sommer etwa damit, dass er zu einem Wegzug nach Österreich gezwungen wäre. - keystone

GLP-Grossen und Mitte-Barandun zeigten sich auch in der «Arena» überzeugt, dass bei einem Ja viele Unternehmen ins Ausland ziehen würden.

Juso-Präsidentin Hostetmann wies diese Drohkulisse jedoch entschieden zurück. Sie betonte, dass die Initiative Massnahmen gegen Steuervermeidung vorsehe.

Und zu Spuhler meinte die Jungpolitikerin: «Ich glaube nicht, dass er wegziehen würde. Die Schweiz hat auch ganz andere Qualitäten – gerade in dieser geopolitischen Lage.»

Kommentare

User #5409 (nicht angemeldet)

Hört sich für mich wie die Milliardärs-Erben SVP an. Die verwöhnten, nimmersatten Faulen befürworten erben von ihren reichen Eltern anstatt zu arbeiten. Werdet doch auch innovativ und fleissig, dann werdet ihr ohne erben selber reich. Reiche starten ihr Leben meistens als Erben mit viel Kapital zum investieren. Einnahmen durch harte Arbeit des Proletariats müssen von Beginn weg hoch versteuert werden. Einahmen durch Kapitalgewinne werden jedoch tief oder gar nicht versteuert. Erben und Kapital haben lohnt sich, hart arbeiten eher weniger.

User #2802 (nicht angemeldet)

Nach der Pensionierung bin ich auch weg ins Ausland. Massiv günstiger und mehr Freiheit. Soll Mitte Links doch ihre Sozialexperimente ohne mich machen

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