Pink Cross fordert wegen Affenpocken «besondere Lage»
Aufgrund der 330 Affenpocken-Fälle fordert die Organisation «Pink Cross» in einer Petition die Ausrufung der besonderen Lage durch den Bundesrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Affenpocken verbreiten sich: Stand heute haben sich 330 Menschen infiziert.
- Eine Organisation für schwule, bisexuelle und queere Männer will Massnahmen vom Bund.
- Er soll die «besondere Lage» ausrufen und eine Impfung sowie ein Medikament beschaffen.
Der Bundesrat müsse sofort handeln, fordert «Pink Cross», die Organisation für LGBTQ-Männer. Fast täglich meldeten die Behörden Fälle von Affenpocken; die Betroffenen seien fast ausschliesslich Männer, die Sex mit Männern hätten.
Seit Mai dieses Jahres hätten sich über 300 Menschen mit den Affenpocken infiziert. Aufgrund der in der Schweiz nicht verfügbaren Impfung nehme die Landesregierung in Kauf, dass sich noch weiter queere Männer anstecken. «Mit der ‹besonderen Lage› hätte der Bundesrat die Möglichkeit, schneller und effizienter zu handeln und so die Community und die ganze Gesellschaft zu schützen.»
Petition soll Druck auf Bundesrat machen
Pink Cross fordert deshalb in einer Petition die Ausrufung der besonderen Lage. Nebst der Impfung müsse der Bund wirksame antivirale Medikamente beschaffen und zur Verfügung stellen. Ausserdem sollen Tests auf die Affenpocken kostenlos und einfach zugänglich sein, um Übertragungsketten zu unterbrechen.
Die Organisation beruft sich unter anderem auf die WHO, die eine internationale Gesundheitslage ausgerufen hat. Sie erwähnt auch, dass andere Länder wie die USA schwule, bisexuelle und queere Männer gegen die Affenpocken impfen. Mit dieser wären die Infektionen in der Schweiz vermeidbar, argumentiert die Pink Cross. Die Petition hat schon über 2000 Unterschriften.
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Würden Sie sich gegen die Affenpocken impfen lassen?
Die Behörden geben sich offiziell entwarnend: Eine Infektion verlaufe in der Regel mild und heile von alleine ab. Sollte eine Person Symptome verspüren, müsse sofort eine medizinische Fachperson kontaktiert werden. Bisher ist in der Schweiz noch niemand an der Infektion verstorben.