SVP: So reagiert Politik auf Zoff mit SRF

Die SVP ist entrüstet, weil die Partei nicht in den «Club» über das Rahmenabkommen eingeladen wurde. Nun äussern sich Parlamentarier über den SVP-Frust.

So reagieren Parteien auf SVP-Zoff mit SRF. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sünneli-Partei war nicht in die SRF-Sendung «Club» zum Rahmenabkommen eingeladen.
  • Die SVP ist entrüstet über den «einseitigen links-grünen Aktivisten-Journalismus».
  • Sie fordert: Die unabhängige Beschwerdeinstanz UBI solle sich dem Fall annehmen.

«NGO-TV» ist noch das Netteste, was die SVP dem SRF an den Kopf wirft. Und damit nicht etwa meint, das Staatsfernsehen sei ein Nicht-Regierungs-Sender geworden. Sondern: SRF berichte tendenziös, aus der Sicht von NGOs. Nachdem im «Club» vom letzten Dienstag zum Thema Rahmenabkommen ausgerechnet von der SVP niemand eingeladen war, reicht die SVP nun Beschwerde ein.

Die SVP um Thomas Matter (ZH, links im Bild) hat genug von der «einseitigen und unausgewogenen Berichterstattung» des SRF. Aufgrund einer Nicht-Einladung zur Rahmenabkommensdiskussion im Club wird die Partei eine Beschwerde einreichen. - Keystone

Die unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) solle sich dem Fall annehmen. Daneben will die SVP auch politische Schritte gegen SRF unternehmen. Nicht nur den «Club», auch andere Informationssendungen wie Tagesschau, «10vor10» und Rundschau hat die SVP im Visier.

SRF gegen SVP – oder gegen alle?

Wenn die SVP schimpft, die SRF-Redaktionen seien voller Ideologen, löst dies bei den anderen Parteien ein müdes Lächeln aus. Wenn die SVP von einem «links-grünen Aktivisten-Sender» schreibt, findet Grünen-Präsident Balthasar Glättli: «Genau. Darum werden GLP-Präsident Jürg Grossen und ich immer in die zweite Reihe gesetzt.»

Balthasar Glättli (r., Grüne) und Jürg Grossen (GLP) in der Arena zum Vaterschaftsurlaub. - Screenshot SRF

Er könne sich genauso gut beklagen, denn Abstimmungen hätten ja nichts mit Bundesratsparteien zu tun. Auch CVP-Präsident Gerhard Pfister mag die Eskalationsstufe der SVP nicht so richtig ernst nehmen. «Ein Sturm im Wasserglas» sei dies, mehr nicht.

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CVP-Pfister: «Nichts Neues»

Immerhin gibt Pfister der SVP teilweise recht: Das SRF sei unausgewogen. Das aber auch nichts Neues: «Mal trifft es die SVP, mal jemand anderes.» So gesehen darf sich die SVP als Teil einer ganzen Reihe SRF-Betroffener fühlen. Oder wie Pfister es formuliert: «Die SVP hat das Recht, sich wie alle anderen bei der UBI zu beschweren.»

Auch Mitte-Chef Gerhard Pfister kritisiert das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) des Öfteren. - keystone

So ähnlich sieht dies auch Balthasar Glättli. Auch er zeigt ein gewisses Verständnis für die erregten Gemüter am anderen Ende des politischen Spektrums. «Jede Partei ist sauer, wenn sie nicht vorkommt.»

SRF: «Für andere Gästeauswahl entschieden»

Das SRF hat sich bereits gestern Mittwoch zu den SVP-Anschuldigungen geäussert. Der «Club» sei ausgewogen gewesen, erklärte die Redaktion. Immerhin seien zwei Gegner und Befürworter des Rahmenabkommen zu Gast gewesen.

Barbara Lüthi moderiert den SRF-«Club». - SRF

Es gebe «keinerlei Vorbehalte gegen die SVP». Doch habe man sich für die Sendung am Dienstag «für eine andere Gästeauswahl entschieden».