Ukraine Krieg: Ignazio Cassis trifft Selenskyj in Kiew
Bundespräsident Ignazio Cassis hält sich derzeit in Kiew auf. Die Reise in den Ukraine Krieg war nicht angekündigt. Er sprach bereits mit Präsident Selenskyj.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis hält sich aktuell in Kiew auf.
- Die sicherheitspolitisch brisante Reise war nicht angekündigt.
- Auch ein Treffen mit Wolodymyr Selenskyj stand auf dem Programm.
Seit Ausbruch des Ukraine Krieg hat Bundespräsident Ignazio Cassis wiederholt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Der Austausch fand aber immer nur per Video-Schaltung statt.
Nun haben die beiden sich zum ersten Mal live getroffen. «Ich habe bei meinem Treffen mit Präsident Selenskyj meine Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung aufgedrückt», teilt Cassis auf Twitter mit. Man habe über humanitäre Bedürfnisse und Schweizer Hilfe für die Ukraine auf bilateraler und multilateraler Ebene gesprochen.
Laut EDA tauschte Cassis sich ausserdem mit Premierminister Denys Schmyhal und Aussenminister Dmytro Kuleba aus.
Der FDP-Bundesrat reiste offenbar mit dem Zug von Polen in die Ukraine. Das zeigt ein Bild des Aussenministers, das er am Morgen auf Twitter veröffentlichte.
Wie weitere Bilder des Bundespräsidenten auf Twitter zeigen, war er auch im Kontakt mit der Zivilbevölkerung.
Cassis sei entsetzt über den Angriffskrieg gegen die zivile Infrastruktur. Die Widerstandsfähigkeit der Ukraine und ihrer Bürger habe ihn bewegt. «Schweizer humanitäre Hilfe und Wiederaufbauunterstützung werden benötigt, um den Winter und darüber hinaus zu überstehen.»
Deutscher Bundespräsident Steinmeier sagte Reise ab
Die Reise ist sicherheitspolitisch brisant, denn in den letzten Tagen fielen wiederholt Bomben und Kamikaze-Drohnen auf Kiew. Regierungsvertreter anderer Staaten wie etwa der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagten ihre Reisen ab.
Die deutsche Zeitung «Bild» lobt deshalb die neutrale Schweiz, die in der Ukraine Stärke zeige. Und im Gegenzug gibt es für den eigenen Bundespräsidenten wegen dessen «Angsthasen-Absage» eine gehörige Portion Häme. Nachdem Selenskyj den Besuch Steinmeiers im Frühling abgelehnt hatte, berge die jetzige Absage eine besondere Brisanz.