Boykottaufrufe und Schmierereien gegen Starbucks in Hongkong

Die Proteste der Demokratiebewegung in Hongkong richten sich neuerdings auch gegen das US-Kaffeeunternehmen Starbucks: Zahlreiche Starbucks-Filialen in der chinesischen Sonderverwaltungszone wurden am Wochenende mit Graffiti beschmiert.

Graffiti an einer Starbucks-Filiale in Hongkong - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Lizenznehmer des US-Unternehmens wird Linientreue zu Pekinger Führung angelastet.

Dem örtlichen Lizenznehmer von Starbucks, Maxim's Caterers, wird Linientreue mit der Pekinger Führung angelastet. Maxim's wollte sich am Montag nicht zu den Vorgängen äussern.

An einem Starbucks-Café im Stadtbezirk Wanchai waren Boykottaufrufe sowie Beschimpfungen der Polizei und des Unternehmens Maxim's Caterers zu lesen. Die Boykottaufrufe wurden durch Äusserungen von Annie Wu, einer Tochter des Maxim's-Gründers, ausgelöst, in denen sie die regierungskritischen Proteste verurteilte und sich für ein hartes Vorgehen der Behörden gegen die Demonstranten eingesetzt hatte.

Zu den Unterstützern der Boykottaufrufe zählt der Demokratieaktivist Joshua Wong. Eine Petition, in der Starbucks aufgefordert wurde, die Kontakte zu Maxim's abzubrechen, wurde von 50.000 Menschen unterzeichnet. Maxim's erklärte kürzlich, Annie Wu sei nicht bei Maxim's beschäftigt und spreche nicht für das Unternehmen.

Peking drängt führende Unternehmen in Hongkong dazu, sich von den Demokratie-Protesten zu distanzieren. Die Aktivisten der Demokratiebewegung in Hongkong gehen seit mehr als drei Monaten gegen die Einschränkung demokratischer Rechte durch China auf die Strasse. Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Mittlerweile richten sich die Proteste aber generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Beschneidung der Demokratie.