Christsoziale wollen in Luxemburg zurück an die Macht
Die Christsozialen in Luxemburg haben genug von der Opposition. Eine Koalition mit einer der regierenden Parteien können sie sich vorstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Luxemburg wollen die Christsoziale wieder regieren.
- Ein neues Parlament wird am 14. Oktober gewählt.
- Für eine Koalition mit einer regierenden Partei gebe es genügend Schnittstellen.
Nach fünf Jahren in der Opposition wollen die Christsozialen in Luxemburg zurück an die Regierung: Im Falle eines Wahlsiegs könnte sich die Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) eine Koalition mit einer der regierenden drei Parteien vorstellen, sagte der CSV-Spitzenkandidat Claude Wiseler der Deutschen Presse-Agentur in Luxemburg. «Ich bin der Meinung, dass es durchaus genügend Schnittstellen gibt, um jedenfalls Gespräche anzufangen.» Ob mit den Liberalen, Sozialdemokraten und den Grünen: «Es gibt für mich keine Präferenzen. Das hängt von den Wählern ab.» In Luxemburg wird am 14. Oktober ein neues Parlament gewählt.
Fraktionschef Wiseler (58) gilt als aussichtsreicher Herausforderer des liberalen Premierministers Xavier Bettel, dessen Dreierkoalition seit Januar 2015 allen Umfragen zufolge keine Mehrheit mehr im 60 Sitze zählenden Parlament bekommen würde. Die CSV rangiert laut den Umfragen zwischen 26 und 29 Sitzen. «Aber die Wahl ist noch lange nicht gewonnen», sagte Wiseler. Es sei schlecht, wenn eine Partei mit zu viel Zuversicht in einen Wahlkampf gehe: «Ich denke, dass wir noch kämpfen müssen. Es kann noch viel geschehen.»
In die Opposition verbannt
Bei der Wahl vom Oktober 2013 hatte «Gambia» – wie das Bündnis nach den Farben der Flagge des westafrikanischen Landes, nämlich Rot, Blau (Liberale) und Grün, auch genannt wird – 31 Sitze eingefahren. Die CSV, die mit 23 Sitzen stärkste Fraktion wurde, war in die Opposition verbannt worden: Bettel wurde Nachfolger des seit 1995 amtierenden Regierungschefs Jean-Claude Juncker (CSV).