Das bedeutet die EU-Datenschutzverordnung für Sie

Am Freitag tritt die neue EU-Datenschutzverordnung in Kraft. Unternehmen, auch in der Schweiz, ächzen. Doch Konsumenten profitieren. Selbst in den USA.

Vom neuen Datenschutzgesetz der EU profitieren auch Schweizer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab dem 25. Mai tritt in der EU die neue Datenschutzverordnung in Kraft.
  • Konsumenten erhalten damit mehr Rechte. Selbst, wenn sie nicht im EU-Raum leben.

Am 25. Mai gilt es ernst. Dann treten die neuen EU-Datenschutzregeln in Kraft. Davon profitieren Konsumenten. Sie haben mehr Rechte. Unternehmen hingegen haben einen Mehraufwand. Ihnen drohen bei Nichteinhalten Strafen bis 20 Millionen Euro oder bis vier Prozent des Jahresumsatzes. Je nachdem, was höher ist.

Doch was heisst das für Schweizer Konsumenten? Firmen und Organisationen aus dem EU-Raum müssen neu den Nutzer darüber informieren, wofür Daten erhoben werden. Und ob diese allenfalls an Dritte weitergegeben werden. Dem müssen die Nutzer ausdrücklich zustimmen. Zudem sollen sie die Einwilligung jederzeit zurückziehen können. Gibt es einen Hacker-Angriff oder Datenlecks, müssen die Unternehmen die Kunden darüber informieren.

Damit nicht genug. Dank eines Auskunftsrechts können Konsumenten bei den Dienstleistern eine Kopie aller Daten verlangen, die gesammelt worden sind. Und zwar lesbar. Neu gibt es auch ein Recht auf Vergessenwerden: Nutzer können damit verlangen, dass persönliche Daten gelöscht werden. Zudem müssen Daten, die für den ursprünglichen Zweck der Speicherung nicht mehr benötigt werden, gelöscht werden.

Recht auf Vergessenwerden

Diese Regeln gelten für Unternehmen aus der EU und für jene, die in der EU tätig sind. Heisst: Auch Schweizer Firmen sind betroffen, wenn sie im EU-Raum geschäften. Man kann darum davon ausgehen, dass viele Schweizer Firmen sich den neuen, strengen Datenschutzrichtlinien orientieren werden. Weil es schlicht zu kompliziert wäre, die Nutzer unterschiedlich zu behandeln.

Mark Zuckerberg trimmt Facebook auf EU-Recht. - dpa

WhatsApp hat angekündigt, Schweizer auch nach EU-Recht zu behandeln. Noch weiter geht Facebook. Der Konzern will sogar Nutzer ausserhalb Europas nach EU-Regeln behandeln. Diese Zugeständnisse hat der Milliarden-Konzern allerdings erst nach Aufkommen des Cambridge-Analytica-Skandals gemacht.