Mit Spannung wird am heutigen Dienstag der Auftritt von Mark Zuckerberg im EU-Parlament erwartet. Der Facebook-Chef wird dort zum Datenskandal durch Cambridge Analytica befragt. Die Anhörung wird live im Internet übertragen.
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Gibt sich volksnah: Der CEO von Facebook, Mark Zuckerberg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das EU-Parlament wird Facebook-CEO Mark Zuckerberg am Dienstag befragen.
  • Thema wird die Affäre um den Datenmissbrauch durch Cambridge Analytica sein.
  • Die Anhörung wird am Dienstagabend um 18.15 Uhr live im Internet übertragen.
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Wegen des Skandals um den massenhaften Abfluss von Nutzerdaten an die Firma Cambridge Analytica kommt Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag ins Europaparlament. Am frühen Abend (18.15 Uhr) ist ein Treffen mit den Fraktionsspitzen in Brüssel geplant. Das Gespräch soll live im Internet übertragen werden.

Im März war bekanntgeworden, dass sich die britische Firma Cambridge Analytica Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Nutzern verschafft hatte. Mit Hilfe der Daten sollen etwa Wähler im US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten von Donald Trump mit unerlaubter Wahlwerbung beeinflusst worden sein. Facebook hatte sich dafür entschuldigt und versprochen, Konsequenzen zu ziehen. Zuckerberg musste im US-Kongress stundenlang Rede und Antwort stehen. Cambridge Analytica hat mittlerweile Insolvenz angemeldet.

Im Europaparlament könnte es für Zuckerberg nun weniger schweisstreibend werden. Eineinviertel Stunden sind für das Gespräch in kleiner Runde eingeplant, bei dem unter anderem der deutsche Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), sowie die Linken-Fraktionschefin Gabi Zimmer dabei sein werden.

Keine verschlossenen Türen

«Wir erwarten von Mark Zuckerberg, dass er Erklärungen dafür liefert, wie Cambridge Analytica die Daten von Millionen Europäerinnen und Europäern missbrauchen und Wahlen manipulieren konnte», sagte der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Udo Bullmann (SPD).

Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Zuckerberg vorzuladen. Dieser hatte erst versucht, seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vor zu schicken. Das Gespräch am Dienstag sollte zunächst hinter verschlossenen Türen stattfinden. Am Ende bildete sich jedoch im Parlament eine Mehrheit für die öffentliche Übertragung im Internet. «Es wäre auch zu absurd gewesen, wenn ausgerechnet ein Hearing (Anhörung) mit dem Chef der Datenkrake Facebook hinter verschlossen Tür stattgefunden hätte», meinte der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold.

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