Johnson führt tägliche TV-Pressekonferenzen der Regierung ein

Der britische Premierminister Boris Johnson führt tägliche TV-Pressekonferenzen ein. Diese sollen die Bevölkerung über die Arbeit der Regierung informieren.

Boris Johnson bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson führt tägliche vom Fernsehen übertragene Pressekonferenzen ein.
  • So soll die Bevölkerung über die Regierungsarbeit informiert werden.
  • Als Sprecherin wählte der Premierminister die Journalistin Allegra Stratton.

Der britische Premierminister Boris Johnson wählt ein neues Format, um die Öffentlichkeit über die Arbeit seiner Regierung zu unterrichten: Wie britische Medien am Freitag meldeten, wird es künftig jeden Nachmittag direkt vom Fernsehen übertragene Pressekonferenzen geben.

Als Sprecherin wählte Johnson die 39-jährige Journalistin Allegra Stratton aus, die seit dem Frühjahr für Finanzminister Rishi Sunak gearbeitet hatte. Zuvor war Stratton für die BBC, die Tageszeitung «Guardian» und den Sender ITV tätig.

Schwieriges Verhältnis zu britischen Medien

Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühjahr hatte die britische Regierung zweimal am Tag vom Fernsehen übertragene Pressekonferenzen organisiert. Johnson hatte dazu gesagt, die Leute hätten «die direktere und detailliertere Information der Regierung über das Geschehen» zu schätzen gewusst. Er wolle dies berücksichtigen und im neuen Format auch selbst «ab und an auftauchen».

Das Verhältnis des ehemaligen Journalisten Johnson zu den britischen Medien ist konfliktreich. Die zweimal täglich stattfindenden Unterrichtungen für die Parlamentskorrespondenten waren dieses Jahr in den Regierungssitz in der Downing Street verlegt worden. Wegen der beengteren Verhältnisse dort waren einige Journalisten von den Briefings ausgeschlossen worden. Die verbliebenen Kollegen hatten mit einem Boykott reagiert.