Marokkos König will Besserung der sozialen Bedingungen
Mohammed VI. forderte die Regierung auf, die soziale Lage in Marokko zu verbessern. Er habe «das Gefühl», dass es «im sozialen Bereich an etwas mangelt».
Das Wichtigste in Kürze
- König Mohammed VI. will von der Regierung Marokkos eine Besserung der sozialen Lage.
- Marokko kämpft seit Jahren mit extremen sozialen Ungleichheiten und Arbeitslosigkeit.
Marokkos König Mohammed VI. hat die Regierung zu «dringenden Massnahmen» zur Verbesserung der sozialen Bedingungen im Land aufgefordert. Er habe «das Gefühl», dass es dem Land «im sozialen Bereich weiterhin an etwas mangelt».
Der König forderte am Sonntagabend in einer Fernsehansprache unter anderem ein System zur Erfassung von Familien, die mit Sozialprogrammen unterstützt werden könnten, sowie Verbesserungen im Gesundheits- und Bildungsbereich.
Soziale Ungleichheiten und Jugendarbeitslosigkeit
Marokko ist von extremen sozialen Ungleichheiten geprägt, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Der Index über die menschliche Entwicklung listete das nordafrikanische Land 2017 auf Platz 123 von 188.
Der König äusserte sich in Al-Hoceima im Norden Marokkos, wo es 2016 und 2017 eine Protestbewegung gegen die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten gegeben hatte.
In Medienberichten war in den vergangenen Tagen über eine Begnadigung festgenommener und verurteilter Aktivisten der Protestbewegung spekuliert worden. Mohammed VI. äusserte sich in seiner Rede jedoch nicht zu den Protesten.
In einer offiziellen Erklärung wurden später 1200 am Sonntag ausgesprochene Begnadigungen bekannt gegeben. Angaben dazu, ob darunter auch Anhänger der Protestbewegung waren, wurden nicht gemacht. Medienberichten zufolge wurden keine Mitglieder der Bewegung begnadigt.