Polizei in Sankt Petersburg nimmt Dutzende Oppositionelle fest
Bei regierungskritischen Protesten sind in der russischen Stadt Sankt Petersburg dutzende Oppositionelle festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 2000 Menschen protestierten am 1. Mai in Sankt Petersburg gegen Präsident Putin.
- Die Polizei nahm rund 30 Demonstranten fest.
Bei regierungskritischen Protesten sind in der russischen Stadt Sankt Petersburg dutzende Oppositionelle festgenommen worden.
Etwa 2000 Menschen versammelten sich dort am Mittwoch, um ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung Luft zu machen. Gemeinsam skandierten sie Parolen wie «Putin ist ein Dieb» und «Das ist unsere Stadt».
Rund 30 Festnahmen in Sankt Petersburg
Unter den Demonstranten waren auch Unterstützer des prominenten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny. Nach Erkenntnissen der Bürgerrechtsorganisation OVD-Info nahm die Polizei mehr als 30 Menschen fest. Unter den Festgenommenen in Russlands zweitgrösster Stadt waren viele, die Slogans gegen Putin gerufen hatten.
«Sie beschützen Putin, den Banditen», sagte die 70-jährige Demonstrantin Galina Onischtschenko und zeigte auf Fahrzeuge zum Abtransport von Festgenommenen. Die Demonstranten riefen auch «Faschisten» oder «Ihr jagt uns keine Angst ein».
Nicht nur Oppositionelle unterwegs
Der 1. Mai wird in Russland traditionell mit Kundgebungen und Demonstrationen begangen. Parallel zu den Kremlkritikern waren auch Tausende Anhänger der Regierungspartei, der Kommunisten und anderer Gruppierungen in Sankt Petersburg unterwegs.
Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der russischen Regierung hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dazu trugen unter anderem eine Erhöhung des Rentenalters und der sinkende Lebensstandard nach mehreren westlichen Sanktionsrunden bei.
Auch die Beliebtheitswerte von Präsident Putin waren zuletzt gesunken. Im März erlaubte er den Gerichten, wegen fehlenden Respekts gegenüber der Obrigkeit Geld- oder kurze Haftstrafen zu verhängen.