Russischer Oligarch Deripaska in den USA wegen Verstosses gegen Sanktionen angeklagt
Weil er die US-Sanktionen umgehen wollte, wird Oleg Deripaska in den USA angeklagt. Die Kinder des Oligarchen sollten die Staatsbürgerschaft erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Oligarch Oleg Deripaska wurde in den USA wegen Verletzung der Sanktionen angeklagt.
- Der Putin-Vertraute wollte seinen Kindern wohl die US-Staatsbürgerschaft verschaffen.
- Dazu sollte seine Freundin in die USA gelangen und dort die Kinder zur Welt bringen.
Die US-Justiz hat den russischen Oligarchen und Vertrauten von Staatschef Wladimir Putin, Oleg Deripaska, wegen Verletzung von US-Sanktionen angeklagt.
Wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte, wird dem 52-jährigen Aluminium-Milliardär vorgeworfen, er habe seinen beiden Kindern unter Umgehung der Sanktionen die US-Staatsbürgerschaft beschaffen wollen.
Die Anklage richtet sich demnach auch gegen seine Freundin sowie zwei Helferinnen. Laut Anklage versuchten sie, Deripaskas Freundin Ekaterina Olegovna Voronina die Einreise in die USA zu ermöglichen, damit sie dort die gemeinsamen Kinder zur Welt bringen könne. Im Jahr 2000 sei dies geglückt, 2022 sei der schwangeren Frau jedoch die Einreise verwehrt worden.
«Hunderttausende Dollar» investiert
Die US-Behörden hatten Deripaska wegen seiner Nähe zu Putin 2018 mit Sanktionen belegt. Der Oligarch habe «mit Lügen und Betrügereien» versucht, die Sanktionen zu umgehen, sagte Lisa Monaco, die Nummer zwei des Justizministeriums. Obwohl er die russische Führung unterstütze, habe er «hunderttausende Dollar» investiert, damit sein Kind die US-Staatsbürgerschaft bekomme und vom US-Gesundheitssystem profitiere, hiess es in der Mitteilung des Ministeriums.
Ende Juni hatte Deripaska bei einer Pressekonferenz in Moskau den Ukraine-Krieg als «kolossalen Fehler» bezeichnet. Der Gründer des Aluminiumkonzerns Rusal verwendete zudem die Bezeichnung «Krieg», was die russische Führung verboten hat.