Türkei: Mehrere Verletzte nach Angriff auf Wahlkampf der Opposition

In der Türkei wurden mehrere Menschen verletzt, als beim Auftritt eines Oppositionspolitikers Gegner mit Steinen warfen.

Kritik an Vorgehen gegen die Opposition in der Türkei - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Türkei wurde ein Oppositionspolitiker beim Wahlkampf angegriffen.
  • Mehrere Menschen sind dabei durch Steinwürfe verletzt worden.
  • Erdogans Regierung wird beschuldigt, mit Mafia und Militanten zusammenzuarbeiten.

Vor den Wahlen in der Türkei sind beim Auftritt eines Oppositionspolitikers im Osten mehrere Menschen durch Steinwürfe verletzt worden.

Dies berichtete der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu von der grössten Oppositionspartei CHP am Sonntagabend. Eine Gruppe von Menschen habe am Nachmittag Steine auf ihn geworfen, als er vom Dach des Wahlkampfbusses eine Rede hielt. Dabei seien mindestens neun Zuhörer verletzt worden, sagte er in dem auf Twitter veröffentlichten Video. Die CHP verbreitete Bilder, auf denen Menschen mit Verletzungen am Kopf zu sehen war.

Vorwürfe gegenüber Sicherheitskräften

Imamoglu warf den Sicherheitskräften vor, absichtlich nichts unternommen zu haben. Es handele sich um eine Provokation. Er betonte, dass der Vorfall nichts mit den Einwohnern in Erzurum zu tun habe.

Innenminister Süleyman Soylu schrieb in einer ersten Reaktion auf Twitter: «Ekrem Imamoglu, der das Volk in Erzurum Provokateure nennt, ist selbst ein Provokateur.»

Imamoglu machte sich am Abend noch auf den Weg zurück nach Istanbul. Zahlreiche Anhänger erwarteten ihn dort.

Imamoglu bei der Kundgebung in Istanbul - AFP

Imamoglu ist Politiker der grösste Oppositionspartei CHP und unterstützt Präsidentschaftskandidat Kemal Kilicdaroglu beim Wahlkampf. Im Falle eines Sieges der Opposition soll Imamoglu Vizepräsident werden.

Kilicdaroglu verurteilte den Angriff auf Twitter und rief seine Anhänger dazu auf, ruhig zu bleiben. Er warf der Regierung vor, mit der Mafia und Militanten zusammenzuarbeiten und sagte: «Ihr Ziel ist, den Menschen Angst zu machen und sie von den Urnen fernzuhalten.»

Bei der Parlaments- und Präsidentenwahl am 14. Mai zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu ab.