Anti-CDU-Video überschreitet Zahl von fünf Millionen Aufrufen

Ein unter dem Titel «Die Zerstörung der CDU» laufendes YouTube-Video entwickelt sich kurz vor der Europawahl zu einem immer grösseren Internethit.

Logo der Videoplattform YouTube - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • YouTuber greift Regierungspolitik und AfD massiv an.

Bis Donnerstagmittag klickten mehr als fünf Millionen Internetnutzer das Video des YouTubers Rezo an. Die Zahl der Kommentare stieg auf über 96.000, darunter sehr viele zustimmende Äusserungen. Eine Nutzerin schrieb etwa, «Danke, danke danke! Sagt eine 44jährige Olle, für die Du die Hoffnung Deiner Generation bist.»

Der Youtuber hatte das Video erst am vergangenen Samstag veröffentlicht. Der in seinen YouTube-Kanälen ansonsten eher unpolitische Rezo attackiert in dem 55 Minuten langen Clip CDU und CSU, aber auch SPD und AfD. Dabei beklagt er ungerechte Vermögensverteilungen in Deutschland, eine nach seiner Meinung jeder wissenschaftlichen Vernunft widersprechende Klima- und Umweltpolitik, Inkompetenz einzelner Unionspolitiker oder die angebliche deutsche Beteiligung an Kriegsverbrechen. Unterlegt ist dies mit einer langen Liste an Quellen.

Zu Beginn des Clips sagt der 26-jährige YouTuber, sein Video sei kein langweiliges Politikvideo, sondern ein echtes Zerstörungsvideo. «Nicht, weil ich aktiv versuche jemanden zu zerstören, sondern weil die Fakten und Tatsachen einfach dafür sprechen, dass die CDU sich selbst, ihren Ruf, und ihr Wahlergebnis und damit selbst zerstört.»

So habe jahrzehntelange CDU-lastige Politik in Deutschland dazu geführt, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander gegangen sei. Rezo sagt, dass er unter CDU auch CSU verstehe, weil dies nur eine Art bayerische CDU sei.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hatte dem in dem Internetkanal YouTube erfolgreichen Rezo «Falschbehauptungen» vorgeworfen, ohne dies aber zu konkretisieren. «Rezo hat keine Hemmungen, Dinge im Internet einfacher darzustellen, als sie tatsächlich sind - wir haben da mehr Skrupel, weil wir wissen, wie komplex viele Fragen sind», hatte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vom Mittwoch gesagt.

In den RND-Zeitungen vom Donnerstag räumte Ziemiak eine Schwäche seiner Partei beim Erreichen junger Menschen im Internet ein. «Wir müssen online präsenter sein - wir müssen das Internet noch mehr nutzen, um komplexe Fragen verständlicher darzustellen», sagte er.