SP Präsident Christian Levrat über Mario Fehr

Morgen entscheidet die Zürcher SP im Rahmen eines Vertrauensvotums darüber, ob sie Regierungsrat Mario Fehr für die kommenden Wahlen aufstellen wollen. Jetzt schaltet sich SP-Schweiz-Präsident Christian Levrat in das Polit-Drama ein.

Der abtretende SP-Ständerat Christian Levrat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Delegierten der Zürcher SP stimmen über Mario Fehrs Zukunft ab.
  • Jetzt äussert sich SP-Schweiz-Präsident Christian Levrat zum Polit-Drama.
  • Levrat steht hinter dem Regierungsrat: «Mario Fehr gehört zu uns.»

Morgen Dienstag werden die SP-Delegierten in Zürich über die Zukunft von Regierungsrat Mario Fehr abstimmen. Dieser hatte in der Vergangenheit insbesondere mit seiner rechten Asylpolitik und einer Schnüffelsoftware für die Polizei für Kritik gesorgt.

«Mario Fehr gehört zu uns, er ist seit zwanzig Jahren eine wichtige Figur der SP», so Präsident Christian Levrat im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Die SP verstehe sich als Volkspartei – dort hätten sehr unterschiedliche Persönlichkeiten Platz.

Spannung um Asylpolitik auch auf nationaler Ebene

Levrat nimmt seinen Partei-Kollegen in Schutz: «Eine innerparteiliche Spannung um die Asylpolitik gibt es auch auf nationaler Ebene», so der Politiker. Diese hätten mit den unterschiedlichen Rollen zu tun, welche die SP-Mitglieder wahrnehmen müssen.

Er habe selbst fast zehn Jahre lang als Flüchtlingsanwalt gearbeitet und könne nicht alle Entscheide des Staatssekretariats für Migration im Departement von Simonetta Sommaruga oder des Zürcher Migrationsamts gutheissen. Dennoch habe die SP zu Sommaruga ein gutes Verhältnis.

Über seine Zukunft wird am Dienstag entschieden: SP-Regierungsrat Mario Fehr. - Keystone

«Ich würde ihn erneut nominieren»

Ob Mario Fehr morgen Dienstag wiedergewählt wird, müssen die Delegierten entscheiden. «Wäre ich selbst Delegierter, würde ich ihn erneut als Regierungsratskandidat nominieren», betont Levrat gegenüber der Zeitung.

Das Vertrauensvotum bereitet ihm Sorgen: «Ich hoffe, dass man sich danach noch in die Augen schauen kann», so der Partei-Präsident.

Für die Partei steht einiges auf dem Spiel. Stellt sie den Politiker nicht mehr auf, verliert sie möglicherweise einen Sitz in der Kantonsregierung. Noch grösser wäre diese Gefahr, würde Fehr auch ohne die Unterstützung seiner Partei kandidieren.