Deutsche sprechen sich in einer Umfrage klar für ein Plastik-Verbot aus
Die EU will ein Verbot von Plastikgeschirr. Damit will man der Verschmutzung der Meere entgegenwirken. Bei der Bevölkerung kommt das Verbot gut an.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland stösst das Verbot von Plastikgeschirr auf grossen Zuspruch.
- Selbst Wähler von bürgerlichen und rechten Parteien unterstützen das Vorhaben.
Die EU-Kommission sagt dem Plastikmüll in den Meeren den Kampf an. Dazu sollen diverse Einweg-Produkte aus Plastik verboten werden. Geschirr, Besteck, Strohhalme etwa.
Noch handelt es sich um einen Vorschlag. Bis dieser umgesetzt wird, dürften noch Jahre vergehen. Klar ist: Die Bevölkerung steht hinter den Öko-Bemühungen der EU. Zumindest die Deutschen.
Laut einer Umfrage der «Welt» befürworten über 72 Prozent ein EU-weites Verbot von Einwegprodukten aus Plastik. 55 Prozent sogar «auf jeden Fall». Abgelehnt wird das Verbot von nur 22 Prozent der Teilnehmer.
Auch AfD-Wähler dafür
Wenig überraschend gibt es die höchste Quote der Befürworter bei den Grünen-Wählern. 89 Prozent stehen hinter dem Vorhaben der EU-Kommission. Auch deutlich ist das Resultat bei den Anhängern der bürgerlichen CDU/CSU mit einer Quote von 75 Prozent. Selbst Unterstützer der rechten AfD befürworten ein Plastik-Verbot, wenn auch nicht ganz so deutlich (54 Prozent).
Obwohl in der Schweiz mehr Plastik verbraucht wird und die Recycling-Quote vergleichsweise tief ist, ist ein Verbot in der Schweiz kein Thema. Bemühungen gibt es aber beim Bundesamt für Umwelt. Dieses entwickelt zurzeit an einem neuen Sammelsystem. Ein Verbot von Einwegplastik fordern einzig Umweltverbände.
Die Entwicklung zeigt: Schweizer machen beim Umweltschutz mit, auch wenn es manchmal Anreize braucht. Seit die Raschelsäckli an den Kassen der Supermärkte nicht mehr gratis sind, ist das Absatz um 80 Prozent eingebrochen. Gegenstimmen gab es kaum. Gut möglich also, dass wir auch einem Verbot von Plastikgeschirr zustimmen würden.