BVB-Coach Terzic: «Kriegen gerade richtig auf die Fresse»

Dortmunds Trainer Edin Terzic zeigt sich kämpferisch nach den beiden desolaten Auftritten in München und Leipzig. BVB-Chef Watzke fordert eine «deutliche Reaktion» der Mannschaft.

Dortmunds Trainer Edin Terzic gibt sich weiter kämpferisch. - Jan Woitas/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Für grossen Frust bleibt keine Zeit, aber abgehakt sind die zuletzt desolaten Leistungen für Edin Terzic keineswegs.

«So etwa kann man nicht abhaken. Das ist natürlich nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Wir kriegen gerade von allen Seiten richtig auf die Fresse. Berechtigterweise, das wissen wir auch», erklärte Borussia Dortmunds Cheftrainer.

Die demütigende Liga-Niederlage beim FC Bayern München (2:4) und der katastrophale Auftritt beim 0:2-Pokal-Aus in Leipzig haben beim achtmaligen deutschen Meister Spuren hinterlassen. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke hat vor dem enorm wichtigen Spiel gegen den Tabellendritten 1. FC Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr/Sky) eine «deutliche Reaktion» der Mannschaft gefordert.

«Ein anderes Gesicht» seines Teams erwartet auch Terzic. «Wir gehen offen und ehrlich damit um und analysieren das hart, scharf und kritisch. Wir müssen dringend ein paar Dinge ändern und umstellen, um daraus zu lernen, damit das morgen nicht noch einmal passiert», betonte der Fussball-Coach, der sich trotz aller Kritik an seinem Team kämpferisch zeigt, obwohl dem BVB in dieser Verfassung kaum jemand den Meistertitel zutraut.

Terzic will Meisterschaft noch nicht abhaken

«Man muss festhalten, dass wir in London, in München und jetzt hier in Leipzig nicht die Leistung gezeigt haben, um ganz nach vorn zu kommen», befand auch Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl, der von «zwei Nackenschlägen in kürzester Zeit» sprach. «Die Frage ist, warum die Mannschaft leichtfertig niederreisst, was sie sich acht Monate lang mit harter Arbeit aufgebaut hat», sagte Watzke, der noch in der Nacht nach dem Leipzig-Spiel die Situation mit dem Trainer aufgearbeitet hat.

Für Terzic ist die Saison bei zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München acht Runden vor Schluss natürlich nicht gelaufen. «Die Ausgangslage ist nach wie vor gut, auch wenn sie mal besser war. Wir haben noch eine Menge, um die es sich zu kämpfen lohnt. Wir haben eine richtig grossartige Chance, noch eine grosse Geschichte zu schreiben in dieser Saison. Aber das funktioniert nicht, wenn wir so spielen wie zuletzt», sagte der BVB-Coach.

BVB-Heimstärke soll es richten

Als Vorteil könnte sich noch die Dortmunder Heimstärke erweisen. Zehn von zwölf Spielen hat der BVB zu Hause gewonnen, fünf der restlichen acht Saisonspiele finden in Dortmund statt. «Wir wissen nicht, ob wir morgen schon an die Tabellenspitze kommen können, aber wir wissen, dass wir morgen erst einmal fünf Punkte von Union Berlin davonziehen können», sagte Terzic. Im Falle einer Niederlage würden die Borussen allerdings auch auf Rang drei zurückfallen.

Watzke erwartet vor allem von den gestandenen Profis eine Leistungssteigerung. «Wir haben viele Spieler in der Mannschaft, die Führungsspieler sein wollen und es eigentlich auch können. Ob du ein Führungsspieler bist, zeigt sich aber auf dem Platz. Und nur da», sagte der BVB-Boss auch in Richtung Mats Hummels und Marco Reus.

Personell kann Terzic gegen den Verfolger auf den zuletzt gesperrten Karim Adeyemi zurückgreifen. Auch Sebastien Haller oder Youssoufa Moukoko stehen als Alternativen im Angriff bereit. Jude Bellingham wird nach seiner Startelf-Pause in Leipzig wegen «fehlender Frische» wieder in die Anfangsformation rücken.