Chinesische Zeitung warnt nach Özil-Kritik vor «ernsthaften Folgen»
Mesut Özil, Fussballer beim FC Arsenal, kritisiert die Uiguren-Verfolgung in China scharf. Eine chinesische Zeitung warnt vor verheerenden Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mesut Özils Kritik an der Uiguren-Verfolgung in China zieht weite Kreise.
- «Global Times» bezeichnet Fussballer als «verwirrte und rücksichtslose Person».
- Das Spiel von Arsenal gegen Man-City wurde in China aus dem Fernsehprogramm gestrichen.
Die «Global Times», Sprachrohr der chinesischen Kommunistischen Partei, warnte am Montag, die Äusserungen des 31-Jährigen würden «ernsthafte Folgen» für dessen Verein FC Arsenal haben.
Sie schrieb von einem «närrischen Auftritt» Özils und bezeichnete den Fussball-Star als «verwirrte und rücksichtslose Person», die ihren «Einfluss missbraucht».
Özils kritisiert China
Der türkischstämmige Fussballer hatte am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang kritisiert und das Schweigen mehrheitlich muslimischer Staaten angeprangert.
Der FC Arsenal distanzierte sich von Özils Äusserungen und erklärte, er habe sich «immer an das Prinzip gehalten, sich nicht in die Politik einzumischen».
Live-Übertragung gestrichen
Am Sonntag nahm der Staatssender CCTV die Live-Übertragung des Spiels zwischen dem FC Arsenal und Manchester City aus dem Programm. Die Auseinandersetzung könnte für den FC Arsenal und die Premier League Auswirkungen im lukrativen chinesischen Markt haben.
Die «Global Times» druckte am Montag zudem eine Stellungnahme des chinesischen Fussballverbands ab, in der es hiess, Özils Äusserungen hätten «nicht nur die chinesischen Fans verletzt, sondern auch die Gefühle des chinesischen Volkes».
Vorwürfe gegen China
Experten werfen China massive Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren vor. Mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime befinden sich Menschenrechtsaktivisten zufolge in Umerziehungslagern der chinesischen Behörden.
Nachdem die Regierung in Peking die Existenz der Lager zunächst bestritten hatte, spricht sie heute von «Berufsbildungszentren» zur Deradikalisierung.