Ex-CBF-Präsident Marin kommt aus US-Haft frei
Der in den USA inhaftierte ehemalige brasilianische Fussballfunktionär José Maria Marin kann unter anderem wegen der Ausbreitung des Coronavirus entlassen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Ex-Fussballfunktionär José Maria Marin kommt vorzeitig aus der Haft frei.
- Die Verteidiger nutzen das Coronavirus und das Alter (87) als Freilassungs-Grund.
Das ordnete ein Gericht in New York am 30. März an.
Nach Berichten brasilianischer Medien nutzte die Verteidigung die Covid-19-Pandemie, das fortgeschrittene Alter (87) und die gesundheitlichen Probleme als Argumente für eine vorzeitige Freilassung des früheren Präsidenten des Brasilianischen Fussballverbandes CBF.
Bezirksrichterin Pamela Chen in New York stimmte dem Eilantrag der Marin-Anwälte unter den angeführten Argumenten am Montag zu. Zudem habe Marin bereits rund 80 Prozent seiner Strafe abgesessen und «gelte nicht als gewalttätig», erklärte sie.
Seine Anwälte arbeiten nun an einer baldigen Rückkehr Marins nach Brasilien. «Dort hat er mehr Möglichkeiten, auf seine Gesundheit zu achten und in der Nähe der Familie zu sein», zitierte das Portal «G1» die Anwältin Júlio Barbosa. Der ehemalige CBF-Präsident war im Dezember 2017 zu 41 Monaten Haft verurteilt worden wegen Verbrechen aus seiner Zeit an der Spitze des Brasilianischen Fussballverbandes zwischen 2012 und 2015: organisierte Kriminalität, Betrug und Geldwäsche. Der Staatsanwaltschaft zufolge erhielt Marin insgesamt 6,5 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern.
Als Gegenleistung gab er seinen Einfluss bei der Vergabe von Marketing- und Fernsehrechten im südamerikanischen Fussball. Im Mai 2015 gehörte Marin zu jenen Funktionären, die in einem Hotel in der Schweiz festgenommen wurden, was den grossen Fifa-Skandal auslöste. Damals akzeptierte Marin, an die USA ausgeliefert zu werden und verbrachte zwei Jahre in Hausarrest in seinem Luxusapartment im Trump Tower. Die früheren CBF-Präsidenten Ricardo Teixeira und Marco Polo Del Nero wurden ebenfalls beschuldigt, Brasilien liefert allerdings per Gesetz keine Staatsbürger aus.