CEO des SC Bern: «Die Playouts wären ein Drama»

Trotz kürzlicher Vertragsverlängerung schmeisst der SC Bern Kari Jalonen raus. Mit Feuerwehrmann Hans Kossmann kommt einer, der wissen sollte, wie es geht.

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Nau - Marc Lüthi, CEO des SCB, erklärt den Trainerwechsel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SC Bern stellt Trainer Kari Jalonen per sofort frei.
  • Noch im Oktober verlängerten die Mutzen seinen Vertrag bis 2021.
  • Hans Kossmann habe als Feuerwehrmann bewiesen, was er könne, meint CEO Marc Lüthi.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Eine Floskel, die momentan in der Post Finance Arena zu Bern wieder Hochkonjunktur hat. Noch im Oktober waren die Verantwortlichen des SC Bern von Coach Kari Jalonen überzeugt und verlängerten seinen Vertrag. Das entpuppt sich nun als finanzielles Eigentor.

Auch die Hilfe von oben half nicht: Kari Jalonen wurde als Trainer des SC Bern entlassen. - Keystone

Nach der Niederlage am Sonntagabend in Davos kamen die Verantwortlichen zum Schluss, die Reissleine zu ziehen. «Dass Kari weiss wie ‹Meister› geht, hat er bewiesen. Wir waren aber nicht mehr überzeugt, dass er weiss wie ‹Krise› geht.» CEO Marc Lüthi erklärt heute Mittag den Entscheid der Chefetage.

Kossmann Rückkehr zum SC Bern

Der restliche finnische Trainerstaff um Assistent Samuel Tilkanen bleibt an Bord. Das Ruder übernimmt mit Hans Kossmann ein alter Bekannter. Der Schweiz-Kanadier amtete von 2009 bis 2011 als Assistenztrainer der Mutzen. Marc Lüthi nennt Kossmanns Kenntnis der Organisation SCB denn auch als einen Grund für dessen Verpflichtung.

Hans Kossmann (oben links) amtete beim SC Bern schon einmal als Assistenztrainer. - Keystone

Kossmann war zuletzt in der DEL bei den Grizzlys Wolfsburg tätig. In der Schweiz hinterliess er bei seiner letzten Station in Zürich einen bleibenden Eindruck. Als Feuerwehrmann eingesetzt, führte er die ZSC Lions mit in die Playoffs, um dann Meister zu werden. Die Situation beim SCB ist aktuell vergleichbar.

Deshalb nun den Meistertitel als Zielvorgabe zu definieren, wäre indes vermessen. Marc Lüthi: «Das Einzige, was jetzt zählt, ist die Playoffqualifikation. Diese zu verpassen wäre ein Drama.»

Ein weiterer Meistermacher

Neben Kossmann kehrt auch Lars Leuenberger beim SCB an die Bande zurück. Er wird neuer Assistent. Inwiefern sich seine Rolle, mit derjenigen von Tilkanen überschneidet, werde sich weisen, so CEO Lüthi.

Leuenberger war bis anhin als Verantwortlicher für die Sportstrategie beim amtierender Meister tätig. 2016 musste er ,trotz Meisterehren als Coach, seinen Posten räumen. Es kam – richtig – Kari Jalonen.

Lars Leuenberger führte den SCB 2016 von Qualirang 8 zum Titel. - Keystone

Hans Kossmann wird am Mittwochnachmittag sein erstes Training leiten. Aktuell befindet er sich noch in Vancouver und wird am Mittwochmorgen in der Schweiz landen. Die ersten Bewährungsproben stehen dann am Wochenende an. Am Freitag reist der SC Bern nach Ambri, tagsdarauf steht das brisante Heimderby gegen Langnau auf dem Programm.

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Nau - Das ganze Interview mit Marc Lüthi, CEO des SC Bern.