Arzt von Diego Maradona beteuert seine Unschuld
Argentiniens Ermittlungsbehörden haben Untersuchungen gegen den Arzt von Diego Maradona (†60) eingeleitet. Nun meldet sich dieser erstmals öffentlich zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Tage nach dem Tod von Diego Maradona (†60) wird gegen seinen Leibarzt ermittelt
- Die Behörden haben das Privathaus und die Behandlungsräume von Leopoldo Luque durchsucht.
- Der Mediziner beteuert seine Unschuld: «Ich habe ihn geliebt, er war mein Freund.»
Die argentinische Staatsanwaltschaft hat gegen den Arzt von Diego Maradona (†60) Untersuchungen eingeleitet. Offenbar hegen die Behörden gegen Leopoldo Luque den Verdacht der fahrlässigen Tötung.
In diesem Zusammenhang wurde am Sonntag das Privathaus des Arztes und auch seine Behandlungsräume durchsucht. Nachdem sich Luque erst nicht zu den Ermittlungen äussern wollte, lud er später Journalisten auf sein Anwesen.
Der Arzt zeigte sich «schockiert», dass gegen ihn wegen Fahrlässigkeit ermittelt werde. Luque sagte, er habe das «Bestmögliche für meinen Freund» getan. Zudem enthüllte er, dass Maradona, als er starb, wieder mit Suchtproblemen zu kämpfen hatte.
Diego Maradona war «schwierig»
Mit Tränen im Gesicht sagte der Arzt während des emotionalen Statements vor den Journalisten: «Ich war schockiert, als die Polizei an meiner Tür auftauchte. Ich werde natürlich uneingeschränkt kooperieren.»
Er fühle sich schrecklich, dass sein Freund gestorben sei. «Ich beschuldige mich aber nicht selbst. Es ist sehr unfair, was mit mir passiert.»
El neurocirujano Leopoldo Luque, quien es investigado por la posible comisión del delito de homicidio culposo por la muerte de #Maradona, aseguró que hizo "todo lo que se pudo, hasta lo imposible" por un paciente que "hacía lo que quería" en la vida.
— El País Cali 📰 (@elpaiscali) November 29, 2020
Video: Agencia AFP. pic.twitter.com/IbatBTEOjO
Der Arzt sprach weiter darüber, dass Diego Maradona in den Tagen vor seinem Tod «sehr niedergeschlagen» wirkte. Er sagte, der Fussballer habe Probleme mit Pillen und Alkohol gehabt und fügte hinzu: «Er hat sich auf eine Weise bestraft, die ich als Freund nicht zulassen konnte».
Luque beschrieb den argentinischen Superstar als «schwierig» und meinte: «Du konntest nichts tun, wenn Diego es nicht wollte». Und: «Er hasste Ärzte und Psychologen. Mit mir war es aber anders, weil ich ehrlich zu ihm war.»
Dr. Luque sagte, Maradona hätte sich nach seiner Gehirnoperation in die Reha begeben sollen. «Sollte ich für etwas verantwortlich sein, dann wäre das, dass ich ihn geliebt habe und versuchte sein Leben zu verbessern.»
Töchter baten Behörden um Untersuchung
Der sichtlich verstörte Mediziner kam auch auf Maradonas Töchter zu sprechen. Diese hatten offenbar die Behörden in vorangegangenen Aussagen um eine Überprüfung der von Luque verschriebenen Medikamente gebeten.
Der Mediziner sagte, er habe Maradonas Töchter kaum einmal gesehen. Und er behauptete, dass die Geschwister und Neffen des Fussball-Gottes ihn «verehren» würden.
Luque hatte Maradona Anfang des Monats in einer Klinik in La Plata wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert. Acht Tage nach dem Eingriff konnte der Weltmeister von 1986 wieder entlassen werden. Zwei Wochen später war Maradona am vergangenen Mittwoch laut offiziellen Angaben an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben.