FC Barcelona will zurückgetretenen Vizepräsidenten verklagen
Der am Donnerstag zurückgetretene Vizepräsident des FC Barcelona, Emili Rousaud, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Club-Führung. Die will nun klagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Barcelona plant eine Klage gegen den zurückgetretenen Vizepräsidenten Emili Rosaud.
- Rosaud war am Donnerstagabend als Protest aus dem Barcelona-Vorstand zurückgetreten.
- In mehreren Interviews erhob er schwere Korruptionsvorwürfe gegen Barça-Boss Bartomeu.
Beim spanischen Fussballmeister FC Barcelona artet die Führungskrise immer mehr in eine Schlammschlacht aus. Der Klubkündigte am Ostermontag nach einer Vorstandssitzung eine Klage gegen den Ex-Vizepräsidenten Emili Rosaud an. Rosaud war am Donnerstagabend zurückgetreten. Als Grund für die Klage führt Barça «schwerwiegende und unbegründete Anschuldigungen in einer Reihe von Medieninterviews» an.
Der Vorstand um Präsident Josep Bartomeu bestritt in einem Statement «kategorisch jede Handlung, die als Korruption bezeichnet werden könnte». Man habe sich bereit erklärt, die entsprechende Strafverfolgung einzuleiten. Der FC Barcelona könne keine Vorwürfe tolerieren, die dem Image der Institution ernsthaft schaden. «Die strafrechtliche Massnahme dient der Verteidigung der Ehre des Vereins und seiner Angestellten», so das Statement.
Führungskrise beim FC Barcelona spitzt sich zu
Rosaud und fünf weitere Mitglieder des 19-köpfigen Klubdirektoriums hatten dem Verein nach internen Zwistigkeiten den Rücken gekehrt. In einem Offenen Brief am Karfreitag hatten sie vorgezogene Neuwahlen gefordert. Zudem hatten Rosaud und die anderen gravierende Mängel bei der Aufarbeitung von «Barçagate» beanstandet.
Der zunehmend umstrittene Bartomeu soll dem Unternehmen I3 Ventura eine Millionensumme für gezielte Diffamierungen gezahlt haben. Bartomeu, der 2021 nach zwei Amtszeiten als Klub-Boss laut Statuten abtreten muss, wollte damit seine Position in der Öffentlichkeit stärken.
Im Februar kamen erste Details ans Licht. Bartomeu kündigte den Vertrag mit I3 Ventura und betonte, dass das Unternehmen ausschliesslich Social-Media-Posts überwacht habe. Unabhängige Wirtschaftsprüfer starteten eine interne Untersuchung, die noch andauert.