BVB mit «Scheiss-Gefühl» in die Winterpause

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Deutschland,

Borussia Dortmund bleibt sich selbst ein Rätsel. Trotz der offensichtlichen Qualität im Kader schenkt der BVB das Spiel bei 1899 Hoffenheim leichtfertig her. Woran das liegt, ist wieder mal die Frage. In der Winterpause stehen Umbauarbeiten an.

Geht schlecht gelaunt in die Winterpause: BVB-Coach Lucien Favre. Foto: Tom Weller/dpa
Geht schlecht gelaunt in die Winterpause: BVB-Coach Lucien Favre. Foto: Tom Weller/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vorfreude auf ein besinnliches Weihnachtsfest ist allen Dortmundern gründlich vergangen.

Erst die völlig überflüssige Niederlage bei der TSG Hoffenheim, dann die Siege der Konkurrenten aus Leipzig und München gut 19 Stunden später.

Der BVB geht mit einem «Scheiss-Gefühl» in die Winterpause, wie Angreifer Thorgan Hazard verärgert bekundete. Die Probleme sind hausgemacht. «Das ist dumm, muss ich sagen, das ist dumm. Das kostet sehr, sehr viel», sagte selbst der ansonsten bedachte Dortmunder Trainer Lucien Favre nach dem 1:2 (1:0) in Sinsheim. Der desillusionierte Schweizer hatte wenig Lust, sich erneut schützend vor seine rätselhafte Mannschaft zu stellen.

Wie schon beim 3:3 vier Tage zuvor gegen Leipzig hatte die Borussia einen Sieg verschenkt. Beide Partien taugen als Spiegelbild der Hinserie. «Wir haben unter der Woche schon zwei Punkte verloren, jetzt drei. Das ist frustrierend. Es wäre so viel mehr möglich gewesen», schimpfte Sebastian Kehl. Der Lizenzspielleiter brachte die Stimmung auf den Punkt: «Jetzt stehen wir doof da. Das wird noch ein wenig nachhängen.»

Weil die Konkurrenz im Titelkampf am Samstag geschlossen punktete, gehen die Dortmunder mit schwerer Hypothek in die Rückserie. Kaum vorstellbar, dass der auf sieben Punkte angewachsene Abstand zu Tabellenführer RB Leipzig noch aufgeholt werden kann. Der Redebedarf bei der angeblich noch vor dem Weihnachtfest angesetzten Sitzung der Führungskräfte dürfte dementsprechend hoch sein. «Wir werden viel arbeiten müssen, denn wir müssen in der Rückrunde zulegen, um unsere Ziele zu erreichen», sagte Kehl.

Bei bei der turnusmässigen Zusammenkunft von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke mit Sportdirektor Michael Zorc, Berater Matthias Sammer und Kehl dürfte auch die Arbeit des Trainers auf dem Prüfstand stehen. Allerdings sind in dieser Hinsicht vorerst keine Konsequenzen zu erwarten. «Wir haben eine Trainerdiskussion in den vergangenen Monaten nie mitgeführt und führen sie selbstverständlich auch jetzt nicht», sagte Michael Zorc am Sonntag den Zeitungen der «Funke Mediengruppe».

Nach Meinung des Sportdirektors sind die Punktverluste gegen Leipzig und Hoffenheim anders zu bewerten als die im November: «Wir haben in den letzten Wochen einen deutlichen Aufwärtstrend gehabt, besseren, dominanten Fussball gespielt - aber jetzt Punkte verschenkt.»

Änderungen könnte es dagegen bei der Zusammensetzung des Kaders geben. Zum wiederholten Mal wurde auch in Hoffenheim deutlich, dass dem Tabellenvierten ein echter Mittelstürmer fehlt. «Wir schiessen, wenn wir flanken sollen und passen, wenn wir schiessen sollen. Das sind Dummheiten», beklagte Favre den verschwenderischen Umgang mit Konterchancen.

Geschäftsführer Watzke hatte es schon vor wenigen Wochen bei der Mitgliederversammlung als Fehler bezeichnet, im vergangenen Sommer kein Mittelstürmer verpflichtet zu haben. Angesichts der grossen Not ist es nicht auszuschliessen, dass die Clubbosse das Angebot für den Salzburger Erling Haaland noch einmal aufbessern, um im Transferpoker des von mehreren Clubs umworbenen 19 Jahre alten Talents die besseren Karten zu haben. Ein Wechsel schon im Winter könnte den Glauben an eine erfolgreiche Aufholjagd zurückbringen.

Der noch zu Saisonbeginn hochgelobte Paco Alcácer gilt offenbar nicht als Teil der Lösung. Vielmehr stehen die Zeichen auf Trennung. Auch in Hoffenheim schmorte der verletzungsanfällige, aber derzeit fitte ehemalige Barça-Profi bis zur 84. Minute auf der Bank. Seine Äusserung in der Zeitung «Marca», dass er seine Zukunft mehr in Spanien sieht, dürfte seinem Stellenwert weiter geschadet haben.

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