Darum spielt die Schweizer Nati gegen Katar
Warum ausgerechnet gegen Katar? Die Schweizer Nati testet nicht ohne Hintergedanken gegen die No-Names vom Golf. Nau nennt die Gründe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nati testet am Mittwoch in Lugano gegen Katar (19 Uhr).
- Es gibt eine Gegeneinladung für einen Test in Katar.
- Somit kommt die Schweiz zu einer seltenen Testmöglichkeit im WM-Land 2022.
Vor EM- und WM-Endrunden werden die Termine genutzt, um gegen vergleichbare Mannschaften Spiele gegen die Gruppengegner zu simulieren. Aber warum testet die Schweizer Nati im November ausgerechnet gegen einen Gegner wie Katar?
Nach der Auslosung zur Nations League gab die Uefa einen grossen Teil der Termine vor. Anders als bei Qualifikations-Kampagnen blieb dem Verband wenig Spielraum bei der Planung. Der Termin für das Spiel gegen Belgien (Sonntag, 18. November, 20.45 Uhr) wurde beispielsweise vorgegeben, der Verband durfte nur den Spielort (Luzern) bestimmen. Für den einen freien Termin konnte die Nati einen Test in England organisieren (11. September 0:1-Niederlage).
Für den zweiten Termin konnte kein passender Gegner aus Europa gefunden werden. Die Teams sind in der Nations League engagiert, oder hatten bereits Tests abgemacht. «Die Uefa akzeptiert aber keine internen Testspiele, so machten wir uns auf die Suche nach einem Gegner», sagt Marco von Ah, Leiter Kommunikation und Medien des Fussballverbandes, zu Nau.ch. Dann kam die Anfrage aus Katar, welches im Herbst 2018 zwei Testspiele in Europa durchführen wollte.
Wirtschaftlich interessant
Der Test gegen Katar ist vor allem wirtschaftlich interessant, daraus macht der Verband kein Geheimnis, konkrete Zahlen werden wie üblich nicht kommuniziert. Besonders interessant für das Team von Vladimir Petkovic ist der Punkt, dass es von Seiten Katars eine Einladung für einen Test am persischen Golf gibt. «Wann das Spiel stattfinden wird, ist aber noch völlig offen», so von Ah. Für die Schweiz ist es aber hinsichtlich der WM 2022 sehr wichtig, einen der wenigen Termine für ein Testspiel in Katar erhalten zu haben. Damit relativiert sich auch die tiefe sportliche Relevanz für das Spiel vom Mittwoch. Auch die politische Komponente wurde vom Verband geprüft und nach einigen Diskussionen als problemlos eingestuft.
Schlammschlacht in Lugano?
Dass die Partie in Lugano stattfindet, sorgt zudem für ein nächstes Fragezeichen. Insbesondere bei den Bildern vom Wochenende, als das Spiel Lugano gegen Luzern in einer Schlammschlacht endete. Marco von Ah: «Es wird besser. Die Sonne scheint zwischendurch und der Platz kann abtrocknen. Der Rasen im Cornaredo wird sicherlich nicht schön anzusehen, aber sicher gut bespielbar sein.»