Eintracht will wieder Europa rocken - Vorfreude auf Arsenal

Eintracht Frankfurt freut sich auf die Fortsetzung der Europa-Party. In der Gruppe F treffen die Hessen auf Vorjahresfinalist FC Arsenal, den belgischen Traditionsverein Standard Lüttich und Vitória Guimarães aus Portugal.

Die Frankfurter Spieler feiern den Einzug in die Europa League. Foto: Arne Dedert - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Euphorisiert von einem «grandiosen Fussball-Abend» verfolgte Trainer Adi Hütter nach einer kurzen Nacht gemeinsam mit seinen Euro-Fightern von Eintracht Frankfurt voller Stolz und Vorfreude die Europa-League-Auslosung.

Nach dem wilden Ritt beim 3:0 (1:0)-Sieg im Playoff-Rückspiel gegen Racing Strassburg stehen für den Vorjahreshalbfinalisten in der Gruppenphase gegen den englischen Topclub FC Arsenal mit Ex-Nationalspieler Mesut Özil, Belgiens Tabellenführer Standard Lüttich und Vitória Guimarães aus Portugal weitere emotionale Festspieltage auf der internationalen Fussball-Bühne an.

«Das ist eine sehr interessante und attraktive Gruppe», kommentierte Hütter die Auslosung im Grimaldi-Forum von Monaco. «Arsenal ist natürlich der Top-Favorit, aber auch wir rechnen uns gute Chancen aus.»

Vorstand Axel Hellmann glaubt zwar nicht an einen Durchmarsch wie im Vorjahr, als die Eintracht als erster Bundesligist alle sechs Gruppenspiele gewann, setzt aber auf die Heimstärke: «Wir haben natürlich eine Burg in Frankfurt. Die muss auch erstmal Arsenal knacken.» Tatsächlich sind die Gunners gleich am ersten Spieltag (19. September) in der Mainmetropole zu Gast. Das Gruppenfinale bestreitet Frankfurt zuhause gegen Guimarães (12. Dezember).

Wie in der Vorsaison, als der Triumphzug der Hessen in einem dramatischen Halbfinale erst im Elfmeterschiessen vom späteren Cup-Sieger FC Chelsea gestoppt wurde, wollen die Frankfurter den deutschen Fussball in Europa erstklassig vertreten. «Wir werden die Herausforderung annehmen und wollen auf jeden Fall die Gruppenphase überstehen. Sonst brauchen wir gar nicht anzutreten», sagte Sportvorstand Fredi Bobic. «Wir werden alles reinhauen und können weit kommen, wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und die Jungs wieder einen guten Job machen.»

Das taten sie am Donnerstagabend gegen Strassburg. Ein durch Ante Rebic erzwungenes Eigentor von Stefan Mitrovic (26. Minute) sowie die Treffer von Filip Kostic (60.) und Danny da Costa (66.) sicherten vor 47.000 begeisterten Fans in der ausverkauften Frankfurter Arena das Weiterkommen.

Der erneute Einzug in die Gruppenphase fühlte sich für die Hessen an, als hätten sie den Euro-Jackpot geknackt. «Zwei Jahre nacheinander in Europa dabei zu sein, das ist für den Verein gefühlt wie ein Double-Sieg. Das wird uns auch in der Bundesliga tragen», betonte Bobic die Bedeutung des Erfolgs.

Der zahlt sich auch finanziell aus. «Natürlich hat das enorme ökonomische Auswirkungen», sagte Vorstandskollege Hellmann. Immerhin verdiente die Eintracht in der Vorsaison mehr als 30 Millionen Euro. Als ersten Appetit-Happen gibt es von der UEFA zunächst 2,92 Millionen Euro für die Teilnahme an der Gruppenphase. Doch Geld allein macht nicht glücklich. «Noch wichtiger ist: Die Mannschaft kommt in einen anderen Flow. Das ist ein entscheidender Punkt für die Saison», erklärte Hellmann.

Schon in der Frühphase schweben die Eintracht-Adler wieder auf Wolke sieben. «Es war ein absolutes Highlight, obwohl die Gruppenphase noch nicht einmal begonnen hat. Das macht Lust auf mehr», sagte Abwehrspieler Martin Hinteregger. «Die Entwicklung des Vereins in den vergangenen drei Jahren ist unglaublich», stellte Hütter fest. «Es ist sicher nicht selbstverständlich, jedes Jahr in der Europa League zu spielen. Aber ich finde: Frankfurt gehört auf das internationale Parkett.»

Ob Stürmer Rebic die Europa-Reise mit den Frankfurtern mitmacht, blieb auch am Freitag offen. «Er würde uns sehr guttun, aber bis Montag ist nichts sicher», sagte Bobic mit Blick auf das Ende der Transferperiode. Für das Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf plant Hütter den von italienischen Topclubs umworbenen Kroaten ein: «Stand jetzt ist er dabei.»