Europa League Finale: Viel Politik – und jetzt endlich Fussball

Heute (21 Uhr) findet zwischen dem FC Chelsea und dem FC Arsenal das Europa League Finale statt. Im Vorfeld wurde meist aber nicht über das Sportliche geredet.

Granit Xhaka im Training mit Arsenal vor dem Europa League Final. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Abend (21 Uhr) findet zwischen Chelsea und Arsenal das Europa League Finale statt.
  • Im Vorfeld war aber mehr Henrich Mchitarjan und der schlechte Ticketverkauf das Thema.

Über Fussball wurde in den Tagen vor dem Europa League Finalen zwischen dem FC Chelsea und dem FC Arsenal wenig gesprochen. Fast alles drehte sich um das Fehlen von Henrich Mchitarjan und die zu Hause gebliebenen englischen Fans. Doch am heute Abend (21 Uhr) rollt der Ball.

Der frühere Mönchengladbacher Fussball-Profi sass auf dem Podium, um über das erste Europapokal-Finale seiner Karriere zu sprechen. Doch dann kamen wieder vor allem Fragen zu Henrich Mchitarjan.

Arsenals Henrich Mchitarjan macht die Reise ans Europa League Final nicht mit. - dpa

Granit Xhaka hatte genug. «Natürlich sind wir enttäuscht darüber, dass er nicht hier ist», sagte der Schweizer dann. «Aber wir haben in den letzten Tagen sehr viel über Micki gesprochen und über Politik. Jetzt wird es Zeit, wieder über Fussball zu sprechen. Wir wollen den Pokal gewinnen, natürlich auch für ihn.»

Sportliches Geschehen im Hintergrund

Die Diskussionen um den Ex-Dortmunder Mchitarjan haben das Sportliche vor dem Europa League Finale in den Hintergrund gedrängt. Mchitarjan hat wegen der politischen Spannungen zwischen seinem Heimatland Armenien und Ausrichter Aserbaidschan auf die Reise nach Baku verzichtet.

Das taten auch viele englische Fans. Zuerst beklagten die Fangruppen die nur rund 6000 Tickets pro Verein als «lächerlich». Im Anschluss schickten sie rund die Hälfte der Karten zurück. Weil die Reise in den Kaukasus für die meisten zu beschwerlich und zu teuer war. So drohen im rund 68'000 Zuschauer fassenden Olympiastadion einige leere Plätze.

Erstmals zwei Teams aus einer Stadt

Dabei bietet das Spiel sportlich viel Reizvolles: Arsenal könnte mit seinem ersten Europacup-Titel seit 25 Jahren die Champions-League-Teilnahme retten. Diese hat Chelsea schon sicher. Erstmals wird in der Europa League der Videobeweis eingesetzt. Und erstmals treffen in diesem Wettbewerb zwei Vereine aus einer Stadt aufeinander.

Die Arsenal-Torhüter Bernd Leno (l) und Petr Cech (r) im Abschlusstraining vor dem Europa League Final. - dpa

Arsenals Teammanager Unai Emery hat den Pokal schon dreimal mit dem FC Sevilla gewonnen. Und in Arsenal-Keeper Petr Cech steht einer der besten Torhüter der vergangenen beiden Jahrzehnte vor seinem letzten Spiel. Das er möglicherweise auf der Bank verbringt, weil gemunkelt wird, dass er Sportdirektor werden soll – ausgerechnet bei Chelsea.

Head to Head Europa League Finale

Im Head-to-Head deutet alles auf ein ausgeglichenes Europa League Finale hin. In der Hinrunde der Premier League gewann Chelsea mit 3:2. In der Rückrunde setzte sich Arsenal mit 2:0 durch.

Für genug Brisanz ist also auch abseits der politischen Diskussionen gesorgt. Und vielleicht geht zumindest Xhakas Wunsch in Erfüllung und es wird wieder über Fussball geredet.