FC Luzern: Galgenfrist für Trainer Thomas Häberli
Sportchef Remo Meyer ist unzufrieden mit den Leistungen des FC Luzern. Er legt den Finger in die Wunde – und erwartet eine Reaktion von Trainer und Team.
Das Wichtigste in Kürze
- FCL-Sportchef Remo Meyer kritisiert öffentlich Trainer und Mannschaft.
- Er nimmt Thomas Häberli und die Spieler bewusst in die Pflicht.
- Erfolgt bis Weihnachten keine Steigerung, wird Meyer reagieren.
Das 1:2 gegen Servette ist die dritte Niederlage in Serie für den FC Luzern. Und die kommen nicht etwa gegen Liga-Grössen zustande. Xamax, Lugano und eben der Aufsteiger sind die Teams, gegen die man im Innerschweizer Selbstverständnis punkten muss.
Remo Meyer mit klarer Ansage
Bei «zentralplus» äussert sich Sportchef Remo Meyer kritisch über Thomas Häberli und die Mannschaft. «Mit den Leistungen sind wir nicht zufrieden.»
Und er legt nach: «Wir haben noch in keinem Match über 90 Minuten überzeugt. Das zieht sich durch die ganze Saison», ärgert sich Meyer. Rückendeckung für den Übungsleiter (übrigens den vierten in seiner Ära) sieht definitiv anders aus.
Damit legt Meyer den Finger bewusst in die Wunde, nimmt Trainer und Spieler in die Pflicht. Im verbleibenden Restprogramm bis zur Winterpause erwartet er eine Reaktion.
Und das wird nicht einfach, denn: Es warten die Top-4 auf die die Luzerner. Gegen den FCZ, St.Gallen, YB und den FC Basel sind Punkte keine Selbstverständlichkeit.
Beim FC Luzern fehlt die Handschrift
Remo Meyer macht genau das Richtige. Platz sieben ist zuwenig für die Ansprüche der Luzerner, eine Entwicklung ist kaum zu sehen. Es ist anzunehmen, dass der Innerschweizer Häberli die Chance erhält, das Ruder bis im Winter herumzureissen. Doch nicht nur der Trainer muss liefern – auch die Spieler sind gefordert.
Interessante Option auf dem Markt
Was Häberli nicht beeinflussen kann? Dass ein Top-Trainer wie Stéphane Henchoz (45) auf dem Markt ist. Die Liverpool-Legende hat bei Sion hingeschmissen, doch wie schon bei Xamax wurde ihm gute Arbeit attestiert. Er lässt einfachen, aber aggressiven Fussball spielen – die Spieler haben bei ihm klare Aufgaben.
Ganz bestimmt eine verlockende Variante für Sportchef Meyer. Doch auch der weiss: In der Nati-Pause einen neuen Trainer zu installieren, ist bei diesem Restprogramm heikel. Der neue Mann könnte bereits an Weihnachten wieder verbrannt sein.
Darum müssen Trainer und Mannschaft nun die Chance erhalten, den Turnaround zu schaffen. Meyers Schuss vor den Bug hat in der Swissporarena bestimmt jeder gehört. Es ist die letzte Warnung des Sportchefs. Erfolgt keine Steigerung in den nächsten Wochen, liegt beim FC Luzern ein neuer Trainer unter dem Weihnachtsbaum.
Aber Achtung: Eine solch herbe Kritik kann in einem Verein eine Eigendynamik entwickeln. Dann geht alles ganz schnell – und Häberli ist Geschichte.